Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 550
(PDF, 187 MB)
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550 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1896.)

zwischen diesem und dem Dorfe Les Ponts gelegenen, ausgedehnten
Moore hatte ich nun im Sommer, speciell in den
Monaten August und September i 807 häufig Gelegenheit, ein
Irrlicht zu beobachten, auf das mich zuerst unser Knecht,
ein Mann aus dem Cantone Bern, aufmerksam machte mit
den Worten: — 'Chomet geschwind luge, der Brenuimann
isch do!' —

„In der That sah man über dem Torfmoore, ungefähr
*/a—1 m über dem Boden, ein Licht gleich dem, das eine
entfernte Laterne giebt, ruhig, rundlbh und ganz dem
Scheine einer Laterne gleichend, sich bald langsamer, bald
rascher, bald mit ungeheuerer Geschwindigkeit über das
Moor bewegen, manchmal längere Zeit an einer Stelle verweilend
, meist aber in rascher unstäter Bewegung umherirrend
, bis es urplötzlich erlosch. Trotz wiederholter Bitte
konnte ich unseren Knecht nicht dazu bewegen, mich mit
einer Laterne auf das Moor zu begleiten, um die räthsel-
hafte Erscheinung in der Nähe zu beobachten, und allein
traute ich mich bei der mir wohlbekannten Tücke des
Moores bei Nacht nicht auf das gefährliche Terrain. Ich
habe das Licht zwei oder drei Jahre lang jeden Sommer
beobachtet, und es dürfte auch heute noch zu beob/ichten
sein, falls sich die Terrainverhältnisse seit jener Zeit, die
allerdings 27 Jahre hinter mir liegt, nicht geändert haben.
Im Glauben der Bewohner jener Gegend sind Irrlichter
(feux-follets) die Seelen solcher Menschen, welche bei
Lebzeiten Marksteine ungerechter Weise von ihrer richtigen
Stelle entfernt haben, und die nun zur Strafe feurig umgehen
müssen, bis die Schuld gesühnt ist. [Vgl* vorher S. 543 fi]

„Ihr ergebener Fritz Desor" —

Desgleichen erhielt ich Anfangs August er. aus der
Schweiz noch folgende interessante Zuschrift: —

„Der schwäbische Dichter Ludwig JSTenffer (1769—1839),
mehr durch seine Freundschaft mit Friedrich Hölderlin als
seine jetzt vergessenen Dichtungen bekannt, sagt in einer
autobiographischen Skizze (lh29) über seine Knabenzeit:
— ,Fast wäre ich ein Schwärmer geworden, weil meine
Phantasie durch leise religiöse Bemühungen anfing, in
überspannte Thätigkeit zu gerathen; schon hatte ich fast
es so weit gebracht, dass ich öfters wähnte, in der Nähe
überirdischer Wesen zu sein, oder dass es mir war, als
vernähme ich Stimmen aus einer anderen Welt. Zuweilen
hatte ich auch Träume, in welchen meine Mutter etwas
Wunderbares und Prophetisches erkennen wollte/ — Dem
Vater dagegen hätten diese Phantastereien nicht gefallen.


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