Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 593
(PDF, 187 MB)
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Kurze Notizen.

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beziehen, gehabt. Anfang Juli sah sie ein Kohlenbergwerk
in einer kahlen Landschaft. Aus einer Grube wurde eine
grosse Anzahl todter Bergleute unter dem Jammer ihrer
Angehörigen herausgezogen. Sie las den Namen Brüx. In
die erblickte öde Gegend schien der Winter einzuziehen.
Gegen Ende der Vision nannte die „Seherin" noch den
Ortsnamen Dux. (Dux und Brüx sind bekannte böhmische
Kohlenorte). In einem anderen Gesichte sah die Visionärin
das ihr persönlich bekannte Budapest zu einem Viertel in
Flammen stehen. Ueber der ein sommerliches Gepräge
stehenden Stadt schien die Sonne. Ferner sieht sie eine
verheererde Sturmfluth bei Swinemünde voraus. Eine weniger
definirte Vision war: — ein räuberischer Ueberfall, den sie
wie folgt beschreibt: — Sie erschaut auf einem Landwege
in herbstlicher Landschaft zwei Ringende: einen Vagabunden
und einen älteren, besser gekleideten Herrn. Der letztere
wird überwältigt und nach Untersuchung seiner Kleidung
von dem Strolch in den Graben gestossen. Während dann
der Räuber hohnlachend von dannen läuft und einen Stock
in ein in der Nähe des Thatortes befindliches Gewässer
wirft, sieht die „Hellseherin" unweit des Schauplatzes einen
Eisenbahnzug mit Salonwagen, in denen Licht brennt,
vorbeibrausen. An dem Zuge liest die Frau die Namen
Köln-Berlin. Den Verbrecher schildert sie als einen jungen
Menschen von etwa 20 Jahren; derselbe trug eme Tasche
mit Fellbekleidung auf dem Rücken. — Während all' diese
„geistigen Bilder" nur auf höchst tragische Ereignisse hindeuten
, deren Nicht-Eintreten daher von Herzen zu wünschen
ist, hat die „Clairvoyante" neuerdings auch eine Vision
gehabt, die ein Zukunfts-Ereigniss von ebenfalls öffentlichem
Interesse betrifft, dessen Geschehen nur Jedermann recht
wünschen könnte. Durch jenes Gesicht wird das Erscheinen
eines grossen Reformators in Aussicht gestellt. Die
Dame sieht denselben in ihren „geistigen Bildern" in verschiedenen
Städten predigen und gewaltig reden vor tausenden und
abertausenden von Menschen, so in Berlin, Wien, Amsterdam
u. s. w. Sie sieht ihn mit Königen und Fürsten in den
verschiedensten Ländern der Welt verhandeln und allerorts
Frieden stiften und reorganisirend wirken. Seine Gestalt ist
gross, schlank, majestätisch; sein Antlitz blass, sein Haar
blond und sein Mund lächelnd. Am deutlichsten erschaute
die Seherin den „Ueberfall" und das „Grubenunglück", welche
Visionen daher wohl auch zuerst in Erfüllung gehen sollen.
— Merkwürdig ist, dass die Dame sich sonst gar nicht mit
dergleichen Sachen beschäftigt hat. Durch Veröffentlichung
der rätselhaften Erscheinung könnte jedenfalls bald fest-

Psyohische Stadien. November 1806. 39


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