Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 621
(PDF, 187 MB)
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Wittig: Der Spiritismus vor dem Düsseldorfer Landgericht. 621

vernommen wurden. — Zeuge Maler von Kamptz: — 'Bei
Herrn v. Erhardt fand zur Zeit eine spiritistische Sitzung
statt, an welcher auch Dr. Ewers theilnahm. Auf einmal lag
eine [Visiten-] Karte auf dem Tisch, welche vordem in einer
Schale im Nebenzimmer gelegen hatte. Später kam ein
Bleistift, dann ein Radirgummi auf den Tisch. [,,Leipziger
Tageblatt" No. 537 vom 21. October er.: — Allgemein
habe man sich über die erzielten Erfolge (Heiterkeit)
gefreut, nur Herr v. Erhardt habe den Dr. Ewers misstrauisch
beobachtet und ihn wiederholt darauf aufmerksam gemacht,
dass man unter Ehrenwort sitze. In einer anderen Sitzung
habe Dr. Ewers das sogenannte „automatische Schreiben44
ausgeübt, indem er in anscheinend unbewusstem Zustande
ein Gedicht niederschrieb. — Präsident: — „Wie ist die
Sache mit dem automatischen Schreiben denn eigentlich ?" —
Zeuge: — „Man versetzt den Schreiber in einen hypnotischen
Schlaf, und eine Geisterhand führt dann seine Hand, so dass
dieselbe alles Mögliche niederschreibt." (Stürmische Heiterkeit
im Auditorium.) Zeuge fortfahrend: — „Ich bemerke,
dass fast jeder Mensch dahin gebracht werden kann, automatisch
zu schreiben." — Der Zeuge erzählt dann weiter, dass
Ewers in seiner Gegenwart zunächst auf sein Ehrenwort hin
bestritten hatte, jemals in den Sitzungen „gemogelt" zu
haben. Kaum acht Tage später jedoch habe er, ebenfalls
in des Zeugen Gegenwart, zugegeben, sich einen Scherz
erlaubt zu haben. Man habe Ewers dann allgemein als
Ehrenwortbrüchigen bezeichnet und seinem Vorgesetzten,
Landesgerichtspräsident Witte, davon Mittheilung gemacht.
— Zeuge v. Beckerath bestätigt diese Angaben. Nachdem
Ewers erst jede Mogelei bestritten, habe er später auf Vorhalt
zugegeben, Scherz getrieben zu haben. Man habe ihm
dann einen Brief geschrieben und ihn in seinem eigensten
Interesse ersucht, den Sitzungen der Gesellschaft fern zu
bleiben. — Zeuge Küpper bestätigt, dass Ewers sich über
die Gesellschaft lustig gemacht habe. Bei dem automatischen
Schreiben sei Ewers plötzlich vom Stuhle gefallen, habe
allerlei Handbewegungen gemacht und ausgedrückt, dass er
schreiben wolle. Man habe ihm dann einen Bleistift gegeben
und er habe ein paar französische Worte und zwar falsche
niedergeschrieben. *)] —

Zeuge Maler von Kamptz fährt nunmehr nach dem
„Düsseldorfer General-Anzeiger" fort: — „Bei den Sitzungen
war das Zimmer verdunkelt. Herr v. Beckerath hatte darauf

*) Die Mittheilungen dieses wichtigen Zeugen sind leider in oft
für uns wesentlichen Punkten nicht vollständig genug referirfc. —

Der Sekr. d. Red.


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