Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 630
(PDF, 187 MB)
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630 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1896.)

v. Kamptz und v. Beckerath erklären wie Küpper, dass
die Erzählungen des Referendars Ewers mit den wirklichen
Vorfällen gar nicht stimmen.

„Der Angeklagte, ehemaliger Rittmeister v. Erhardt,
der Vorsitzende der Düsseldorfer psychologischen Gesellschaft
, äusserte hei seiner Yernehmung: — 'Meine Bestrebungen
sind reiner, ernster und socialer Natur. Es
handelt sich um Aufdeckung von Thatsachen, und da werden
die einen als Betrüger, die andern als Narren bezeichnet.
In meinem ßewusstsein, dass ich keinen Schwindel getrieben
habe, sondern nur die Wahrheit erforschte, bin ich aufs
tiefste verletzt worden. Ich bin kein Fanatiker, im Gegen-
theil, ich gestehe zu, dass der Spiritismus seine zwei
Seiten hat, und dass er nichts ist für Persönlichkeiten, die
kein starkes Urtheil und kein Selbstbewusstsein im Handeln
besitzen. Dabei habe ich sociale Bestrebungen im Auge.
Ich weiss, dass ein namenloses Elend in unseren Mauern
existirt und hauptsächlich daher kommt, dass das echte
Verständniss des einen Menschen zum andern fehlt. Es
thut uns noth eine feste Basis der Anschauung, dass
wir sittlich streben müssen und nur sittliches Streben die
Menscheit vorwärts bringt. Der Spiritismus bietet nach
Erfahrungen, die ich seit Jahren gemacht, — ich habe
über 200 Sitzungen gehalten, — die Möglichheit, die "Wahrheit
zu finden. Aber den Spiritismus im Publikum zu verbreiten
, halte ich für schädlich, da nicht nur Kraft und
Selbstbewusstsein, sondern auch Intelligenz dazu gehört.
Ich habe keiner faulen Sache gedient, sondern den höchsten
Bestrebungen. In meinen Gefühlen wurde ich aufs tiefste
verletzt, als ich durch Ewers in eine Situation gedrängt
wurde, in der ich vor aller Welt blamirt bin. Nicht bloss
ich und meine Familie sind biossgestellt, sondern auch die,
die mit mir kämpfen, sind compromittirt. Deshalb glaubte
ich mich in der Oeffentlichkeit rechtfertigen zu müssen.
Als dann der Ehrenrath mich aus der Armee gestossen,
war ich gezwungen, mich an die Blätter zu wenden.'

„t>. Erhardt bespricht dann die Fälle Ewers und Greve
(Schluss des Berichtes folgt im ersten Morgenblatte.) So
die „Kölnische Ztg." Nr. 925 v. 20. Oktober 1896, Abend-
Ausgabe. —

Der angeschuldige Redacteur der sozialdemokratischen
„Volkstribüne" lässt dann den Zeugen Ewers noch eingehend
darüber befragen, ob in den Seancen über Heine*) und

*) Heinrich Beine?» Geburtsort war bekanntlich Düsseldorf. Diese
seine Vaterstadt hat ihm in neuerer Zeit aus Antisemitismus ein öffentliches
Denkmai verweigert. Wir erinnern hierbei an des Kendanten


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