Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 642
(PDF, 187 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0652
642 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1896.)

-Bürger-Zeitung* wegen Beleidigung des Ehrenraths und
aes Beigeordneten Greve 300 Mk. Geldstrafe und 6 Monate
Gefängniss; gegen Oscar Wessel, Eedacteur der „Niederrheinischen
Volkstribüne", wegen Beleidigung des Ehrenraths
und des Beigeordneten Greve je 4 Monate, zusammen
6 Monate Gefängniss. — [„Leipz. TagebL": — Ausserdem
beantragte der Staatsanwalt die Publication des Urtheils
in den „Neuesten Nachrichten", der „Bürger-Zeitung", der
„Düsseldorfer Zeitung" und der „Kölnischen Zeitung", sowie
Unbrauchbarmachung der Platten, Former u. s. w.]

Vertheidiger Justizrath Stapper: — Wenn der Herr
Vertreter der Staatsanwaltschaft meint, so hohe Strafen
beantragen zu dürfen, so glaube ich, dass er im Irrthume
ist, denn zwei strafbare Handlungen liegen unter keinen
Umständen vor. In den Zeitungsartikeln sind keine Beleidigungen
enthalten; sie sind weder in der Form verletzend,
noch geht aus ihnen die Absicht der Beleidigung hervor.
Die Herren hatten volle Veranlassung, sich über das Verfahren
des Ehrenraths zu beklagen und zu sagen, dasselbe
sei nicht mit der wünschenswerthen Gründlichkeit und
Unparteilichkeit gehandhabt worden. Dies geht auch daraus
hervor, dass dem Ofticiercorps, als ihm die Sache zuerst
vorgelegt wurde, das Material zu dünn war und es weitere
Vernehmungen verlangte. Der Ehrenrath ist vor dem Beweisverfahren
zurückgeschreckt, weil dann Eid gegen Eid
stehen würde. Meine Herren! Das haben Sie schon oft
erlebt, dass hier Eid gegen Eid stand, aber sind Sie deshalb
vor einer Beweisaufnahme zurückgeschreckt? Nein! Sie
haben dann nach Ihrer Ueberzeugung dem Einen oder dem
Anderen Glauben geschenkt. Auch heute wieder sind Sie
in einer solchen Lage. Wem wollen Sie Kecht geben, dem
Herrn Referendar Dr. Ewers, oder den anderen Zeugen?
Das ganze Auftreten Eweri fordert zum grössten Misstrauen
heraus. So erscheint es schon wunderbar, dass er in der
Lage war, in seinem Zeitungsartikel das Urtheil des Ehrengerichts
über v. Erhardt und v. Kamptz angeben zu können.
Woher hatte er dieses Urtheil bekommen ? Ich muss sagen,
ich war hoch erstaunt, wie der Herr Staatsanwalt Angesichts
dessen, was wir hier von Herrn Ewers gehört haben, sich
dazu verstanden hat, über diesen die Erklärung abzugeben,
die wir eben gehört haben. Ich habe den Herrn Ewers bei
einer anderen Gelegenheit vor Gericht gesehen, bei der
Privatklage Becker'* gegen ihn. Da hatte er nicht die Ruhe,
wie gestern hier, und der Sieg, den er dem Herrn Staatsanwalt
gegenüber davongetragen (hat, beruht in dem Auftreten
von gestern. Diese Haltung des Referendars Ewers


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