Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 669
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0679
Schupp: Wahrtraum oder Inschauen?

669

in der zeitlichen Anschauungsform. In diesem letzteren
Umstand aber sind Wahrtraum und Inschauen einander
verwandt, beide sind Blendlichtsstreifen des menschlichen
Bewusstseins in die Wogensphäre metaphysischer Nacht.

Für die Erklärung der Wahrträume fehlen uns
vorläufig alle Anhaltspunkte. Ihr Auftreten ist von dem
Nebel undurchdringlichen Zufalles umhüllt; jeder Versuch,
die Bedingungen ihrer Entstehung durch Experiment abschätzen
zu können, ist uns benommen.

Besser dagegen steht es mit dem „Inschauen".*)
Hier sind wir, weil wir die meisten Grundbedingungen
desselben kennen, wenigstens zu willkürlicher Einleitung
desselben befähigt. Oft wenigstens, wenn auch nicht immer.
Hier tritt der magnetische Rapport und die magnetische
Eigeninfluenz in Erscheinung, und wenn uns diese Erscheinungen
selbst nur erst in wenigen Relationen theoretisch
einigermaassen sicher bekannt sind, so beherrschen wir sie
doch in der Praxis schon recht vollständig. Immerhin lassen
sich auf diesen Voraussetzungen plausible Hypothesen aufbauen
, wie es insbesondere von Aksakow und du Prel
geschehen ist.

Einen sehr bezeichnenden Fall von Inschauen, welcher
hiermit der psychologischen Literatur verdientermaassen
einverleibt wird, theilt die „Strassburger Post" vom
23. September 1896 mit: —

= „In einer Notiz hatte die 'Strassb. Post* gemeldet,
dass in der Nacht vom Sonntag auf Montag ein Strassburger
Restaurateur Jost durch einen Messerstich schwer verletzt
worden ist. Hierzu ging dem Blatte von einem Leser
folgender Bericht zu, dessen wahrer Inhalt durch Zeugen
bestätigt wird: — ,1m Laufe dieses Sommers ass ich während
der Abwesenheit meiner Frau eine Zeit lang in dem
Restaurant Jost Eines Abends kam in Gegenwart eines
Herrn aus Karlsruhe die Rede auf Hypnose und die dadurch
erzeugten wunderbaren Phänomene. Im Laufe des Gespräches
erbot sich Herr Jost dazu, sich einmal hypnotisiren zu lassen,
was ich denn auch ausführte, wobei ich sofort sah, dass er
äusserst empfänglich für Hypnotismus ist. leb muss dies
vorausschicken, da es meiner Ansicht nach im engsten
Zusammenhange mit einem höchst seltsamen Ereignisse
steht, das mir in der Nacht vom Samstag zum Sonntag
zustiess. Am Sonntag Morgen wachte ich aus schweren

*) Ueber dasselbe werden wir demnächst einen eigenen, ausführlicheren
Artikel aus der Feder desselben Herrn Verfassers bringen. —
Man vgl. noeh Oetober-Heft 1895 S. 469 ff. — Der Sekr. d. Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0679