Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 672
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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672 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1896.)

Kleide, wie ich es nie getragen: es war hechtgrau mit
etwas Gold. Sobald ich mich aus diesem Traum aufschüttelte,
war die Gestalt ganz hinweg. Sonderbar ist es jedoch, dass
ich nach acht Jahren, in dem Kleide, das mir geträumt
hatte, und das ich nicht aus Wahl, sondern aus Zufall
gerade trug, mich auf demselben Wege fand, um Friederiken
noch einmal zu besuchen." -

Dem üniversitätsprcfessor (wahrscheinlich ist es der
Strassburger „Fach"psychoioge Ziegler) ist dabei ebenfalls
die erwähnte Verwechselung passirt. Was er da erlebt hat,
ist ein beweiskräftiger Fall von „Inschauen" (oder wie es
seither unklarer hiess „Hellsehen"), der in dem magnetischen
Rapport zu seiner Frau seine Entstehungsbedingung hat,
kein Wahrtraum, wohin er es in seiner psychologischen
Lehrbuchsregistratur stecken wollte. Daran, dass das einem
deutschen Universitätsprofessor passiren kann, ersieht man,
dass die Vorgänge metaphysischer Psychik nachgerade so
dreist geworden sind, sich an die modernen Perrückenträger
heranzumachen, an dieselbe Leibgarde des seichten Aufklärerthums
, die solche Erlebnisse so sorgfältig aus den
Lehrbüchern der Psychologie hinaus rationalisirt haben.

Selbstverständlich ist der bekannte Fall von Goethe
unter die Wahrträume zu rechnen; er correspondirt also
mit dem Soldatenwahrtraum des ersten Gewährsmannes.
Es wäre von grossem Nutzen, wenn durch Vermittelung
des Restaurateurs Jost in Strassburg oder der Redaction
der „Strassburger Post" an diesen, offenbar mit der Gabe
des Inschauens begnadeten Oorrespoudenten im Interesse
der wissenschaftlichen Erforschung das Ersuchen gestellt
würde, mit einem Magnetiseur Experimentirsitzungen abzuhalten
. Ich selbst bin leider beruflich zu sehr gebunden,
um mich an diesem Fall experimentirend mit meiner
magnetischen Kraft zu betheiligen. Vielleicht aber ist ein
anderer unabhängiger Leser dieser Zeitschrift in dieser
angenehmen Lage? Sollten Versuche in dieser Richtung
unternommen werden, so ersuche ich jedenfalls um briefliche
Nachricht,*) indem ich bereit bin, meine Erfahrung zu Gebote
zu stellen. Auch verweise ich hier zur eventuellen Unterrichtung
des Inschauens selbst auf die Schrift von
Rud. Müller: — „Hypnotisches Hellsehen" — (s. unter Bibliographie
), welche einige werthvolle, praktische Winke giebt.

Nachschrift der Redaction. — In der Ueberfülle

des uns darüber inzwischen noch zugegangenen verwandten
Stoffes heben wir einstweilen noch folgenden Bericht der

*) Meine Adresse ist:

— Bad Soden-Taunus, Villa Eichhorn.


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