Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 678
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0688
678 Psychische Studien, XXIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1896.)

Prof. Flechsig in Leipzig und dem Psychologen Lipps in
München, dessen Entgegnungen auf FUs Anspruch, der
Gehirnanatomie sei die Führerschaft über die Psychologie
zuzuerkennen, selbst von ihm die Palme zuerkannt wird.
Prof. Stumpf habe durch treffliche, ruhige Worte dem so
plötzlich entfachten Streit jeden persönlichen und verstimmenden
Charakter genommen. Prof. Ebbinghaus in Breslau
sei auf Seite Flechsig* s getreten, was seine gehirnanatomischen
Entdeckungen betreffe. „Nach einem sehr interessanten
Vortrag Janeth (Paris) über 'L'influence Somnambulique
et le besoin de direction' ergriff als letzter der zweite Präsident
Lipps [abermals] das Wort. 'Ueber den Begriff des
Unbewussten in der Psychologie' lautete sein Thema. Voller
als je war der Saal, gespannteste Erwartung, ja Neugierde
beherrschte alle. Wusste man doch, dass der Redner seine
principielle Stellung in Sachen der Psychologie entwickeln
werde, wie er sie gelegentlich der Debatte Flechsig schon so
energievoll angedeutet hatte. Damals hatte er nur einen
halben Sieg erfochten; nun feierte er einen wahren Triumph.
Der geradezu tosende Beifall, der seinem Vortrage folgte,
mag ja zum Theil der fesselnden Persönlichkeit, der zündenden
Redeweise des Münchener Psychologen zuzuschreiben
sein. Sicherlich darf er auch für die Sache in Anspruch
genommen werden, die damit selbstverständlich nun nicht
von allen zu der ihrigen gemacht wurde, — wer könnte das
auch nur erträumen, — aber doch als eine schöne, tiefdurchdachte
und tiefbegriindete anerkannt wurde. Man
verneigte sich wie vor einem hochbedeutenden — vielleicht
überlegenen —- Gregner. — Die Einführung des Begriffs des
Unbewussten ist nur eine Consequenz der reinen Psychologie*
Gewiss giebt Lipps zu, dass allem Psychischen physiologische
Vorgänge zu Grunde liegen. Aber wenn wir Psychologie
treiben, wenn wir die Zusammenhänge und Gesetze unseres
Vorstellens, Fühlens, Wollens suchen und fixiren, wenn wir
gar im Anschluss daran die Geisteswissenschaften der Logik,
Aesthetik, Ethik aufbauen, dann müssen wir methodischer
Weise von den physiologischen Begleitvorgängen absehen,
die einer ganz anderen Welt, besser gesagt, einer ganz anderen
Betrachtungsweise, der objectiven, physikalischen angehören
. Wir müssen davon auch dann absehen, wenn wir
bei dieser Arbeit auf Lücken im Bewusstseinsleben stossen.
Wir dürfen dann nicht auf das physische Gebiet hinüberspringen
und physiologische Vorgänge zu Hilfe nehmen.
Ein rein psychischer Kausalzusammenhang ist herzustellen,
und deshalb sind wir gezwungen, physische Vorgänge anzunehmen
, die, ohne sich dem unmittelbaren Bewusstsein als


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0688