Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 22
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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22 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1897.

des Kosmos, ein unserem irdischen Auge verborgenes
Endziel.

Alle Wissenschaften, welche in ihrer Quintessenz der
Metaphysik Material bieten, hängen durch tausend sichtbare
und unsichtbare Fäden zusammen, bedingen einander gegenseitig
und haben das Studium der Erscheinungen und Vorkommnisse
zum Gegenstand. Jedes Vorkommniss wächst
aus Erscheinungen empor und ist die nothwendige Folge
aller früheren Begebenheiten. Wer das Vorkommniss begreifen
will, muss die Erscheinungen studiren und den
Ursprung der früheren Begebenheiten zu ermitteln suchen.
Dazu genügt in keinem Fall eine Wissenschaft allein, sondern
ist ein ganzer Complex von Wissenschaften erforderlich.

Alle Trennung der einzelnen Wissenschaften von einander
ist künstliches Werk, Zugestandniss an die durch die
Organisation des stofflichen Leibes bedingte Schwäche*
Einzelne bevorzugte Menschen sehen den unmittelbaren
Zusammenhang der Wissenschaften und bedürfen keiner
Abgrenzung derselben. Diese Geister haben auch Sinn und
Verständniss für die transscendentale Welt und werden
niemals Leibeigene von Ismen und Systemen.

§ 10. Zum Betriebe jeder Wissenschaft und der
Metaphysik gehört die organische Vorbedingung eines
durchaus correcten Lebenswandels. Grob sinnlich lebende
Menschen sind unfähig jeder wahren Erkenntniss und bleiben,
wenn mit der Wissenschaft beschäftigt, auf niederen Stufen
der philosophielosen Forschung zurück, sind Klopffechter
des Materialismus, hassen die Metaphysik und verwerfen
die Eeligion. Erlangt eine solche Richtung die Herrschaft
über Legionen schwacher Geister, so wird allem über das
Handgreifliche hinaus gehenden das Recht des Daseins abgesprochen
, den Idealen der Krieg erklärt und jedem nicht
in das grosse Horn Blasenden das Leben und Wirken sauer
gemacht.

Ein in allen Stücken naturgemässer, sittenreiner, wahrhaft
philosophischer und religiöser Lebenswandel setzt Leib
und Seele in jene Verfassung, welche die Grundlage jeder
höheren Erkenntniss ausmacht und die Fäden zu finden
beanlagt, die von dem Sichtbaren zu dem Unsichtbaren
laufen, die reale Welt mit der für uns transscendentalen
verbinden.

Kein Adept des sinnlichen Genusses entäussert sich des
Materialismus in Wissenschaft und Weltweisheit; Niemand
von dieser Gattung hat Verständniss für Metaphysik und
das Wesen der Religion. Daher die Verhöhnung beider im
Heerlager der sybaritischen Forscher und Schreier, deren


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