Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 32
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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32 Psychische Stadien. XXIV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1896.)

man den Thatsachen nicht die praktische Seite abzugewinnen
strebt, die allein die Grundlage und der Stützpunkt für
unser sittliches Verhalten in dieser hochwichtigen Lebensfrage
abgeben kann.

Die oecultistische Litteratur an sich vermag nur den
zu befriedigen, der zu allem, was über sein Verständniss
geht und doch die unbedingteste Glaubwürdigkeit erfordert,
Ja und Amen sagen kann. Dieses Verhalten ist jedoch
bei den meisten Menschen ausgeschlossen, solange nicht
stricte Beweise erbracht werden, woher und von wem diese
Erscheinungen und Kundgebungen herzuleiten sind. Auch
ist es aus diesem Grunde keinem Menschen zu vei Übeln,
wenn er dem Spiritismus, um den es sich in erster Linie
handelt, skeptisch gegenübersteht. Weiter ist es auch nicht
Jedermanns Sache, sich durch den Berg der spiritistischen
Litteratur hindurchzuarbeiten, was vielerlei Opfer erheischt,
die nicht ein Jeder, der gern überzeugt wäre, zu bringen
vermag. Ich persönlich bin zwar weit entfernt, alle diejenigen
für Hohlköpfe oder Betrüger zu halten, die irgend
welche Erfolge oder Vorkommnisse publicistisch oder schriftstellerisch
zu verwerthen suchen und die Mitwelt damit
bekannt machen wollen. — Allein was haben alle diese
Publicationen und tausend Geschichten für einen Werth,
so lange der Identitätsbeweis fehlt, wer eigentlich die
Urheber dieser Erscheinungen sind? — ich glaube, so
schwierig es vorerst erscheint, diesen Beweis zu erbringen,
dass es doch in den meisten Fällen möglich sein wird, eine
Identität festzustellen. Nimmt man sich nicht die Mühe,
den Versuch zu wagen bei stattfindenden S6ancenf so haben
alle Phänomene nur einen bedingten Werth, d. h. sie sind
dem Skepticismus vollständig unterworfen, — und das mit
Recht. Anderenfalls wird es sich bald herausstellen, ob man
es nur mit animistischen Erscheinungen zu thun hat, die am
ehesten dem Selbstbetrug ähneln, und dann weiss man
wenigstens, woran man ist. Ich habe beim Durchlesen von
solchen Geschichten immer das Gefühl, dass es schade um
alle die verlorene Zeit und Gelegenheit ist, solange nicht
ein sicherer Test vorliegt. Als Muster eines solchen erachte
ich das Beispiel in ,Hornung$' „Neuesten spiritualistischen
MittheilungenSeite 256, in dem Test des einfachen
Böttchergesellen Procop Piller. Ferner die Geschichte in
Kerner's „Seherin von Prevorst", welche von der Erscheinung
des verstorbenen SU R. handelt und in diesem Werke unter
„Erste Thatsache" zu lesen ist. Die meisten derartigen
Teste finden sich zerstreut in Büchern, Broschüren, Zeitschriften
u. s. w. der occulten Litteratur und tragen fast


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