Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 38
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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38 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1897.)

aber nur in einen eingemauerten Wandschrank öffnet.
Nachdem er bei brennendem Licht und einer Pistole, die
er dem Wirth vor dem Gutenacht noch gezeigt hat, eingeschlafen
ist, hat er einen seltsamen Traum. Derselbe
klingt an den in „Psych. Stud." October-Heft 1895 S. 469 ff.
beobachteten an, nur dass es kein voraus-, sondern ein
rückwärts-schauender visionärer Traum war. Er sieht den
Wandschrank sich öffnen und einen jungen Menschen in
einer Lederhose und gelben Jacke mit kurz verschorenem
Haar und einem rechten Galgengesicht aus ihm herausgehen
, der das Licht auslöscht und dann sich auf den
Schlafenden legt, ihn mit beiden Händen an seinem Halse
würgend, nur dass er dabei den linken Daumen einbohrt,
den rechten nicht. Endlich kann er sich rühren und sich
Luft schaffen, wobei er fühlt, dass dem Bedränger der
Daumen der rechten Hand fehlt. Beim nochmaligen
Gepr esst wer den schreit er auf und — erwacht. Er findet
das Licht von selbst ausgegangen, entzündet das übrig
gebliebene Stück und sieht den Wandschrank offen stehen.
Da er nichts weiter entdecken kann, legt er sich wieder
zum Schlafen nieder, bleibt aber die übrige Nacht wach.
Der Professor ruft triumphirend aus: — „Und das war
Alles?! — Das Licht hatte der Wind in der zugigen
Dachkammer gelöscht, und die Thür des Wandschranks
hatten Sie selbst offen gelassen!" — „Möglich", erwiderte
der Basler gelassen, „sogar wahrscheinlich. Aber die
G'schicht hat noch ä Poschtskriptum, und mit dem werde
auch Sie net fertig." Er schläft früh ein und kommt erst
9 Uhr zu seinen Wirthsleuten herab, die freudig ausrufen:

— „Gott sei Dank, 's ischt Ihne also nichts geschehe!" —

Er bekennt sich nun zu einem hässlichen Traum, den
er ihnen erzählt. Da werden sie beide bleich wie Kalk.
Die Wirthsleute erzählen ihm, dass vor anderthalb Jahren
ein reisender Fleischergesell Valerio Costa aus dem Lombardischen
einen reichen Viehhändler in diesem Zimmer, in
dessen Wandschrank er sich versteckt gehalten, ermordet
hätte, der dem Gesellen in seinem Todeskampfe den rechten
Daumen abgebissen hat. Der Verdacht des Mordes fiel
zuerst auf die Wirthsleute, bis der wahre Thäter am
fehlenden Daumen entdeckt und zu Lugano gehängt ward.
Jetzt sei zwar ihre Unschuld erwiesen worden, aber der
Valerio gehe nun als Gespenst in dem Zimmer um. Zuerst
wollte ihn der Luigi, der Fleischer aus Campo, gesehen
haben, als er hier übernachtete, und jetzt auch der Basler
Ingenieurl" — „0 Herr, wodurch haben wir das verdient?"

— Hierauf habe dieser den Wirthsleuten gar nichts zu


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