Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 40
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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40 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1897.)

„Wahrtraum und Inschauen", der mir Veranlassung giebt,
Ihnen einige Erlebnisse in meiner Familie mitzutheilen.
Ich stelle ergebenst anheirn, hiervon Gebrauch zu machen,
zumal wenn Sie der Ansicht sein sollten, dass meine Mittheilungen
auch den sonstigen Freunden der „Psychischen
Studien" zu einer öffentlichen Aussprache im Interesse -
unserer Forschungen Veranlassung geben sollten. — Unsere
sonstigen, verbindenden Angelegenheiten lasse ich für heute
einmal ruhen und begrüsse Sie

Mit vorzüglicher Hochachtung

Mein Beruf brachte es bisher mit sich, viele Reisen
auszuführen. Ich konnte selten meine Rückkehr im Voraus
bestimmen, weil ich die Dauer meiner auswärtigen Thätig-
keit draussen nie vorher bemessen konnte. Um meiner
Familie eine Ueberraschung zu bereiten, kehrte ich meistens
unverhofft zurück. Trotzdem ist es mir aber häufig passirt,
dass meine Frau alle Vorbereitungen für meine Rückkehr
getroffen hatte. Da hiess es denn z. B.: — „Ich träumte,
dass Du heute zurückkehren würdest, ich habe dies schon
zu den Kindern geäussert." — Oder: — „Ich habe mich
mit dem Hausputz (oder der Wäsche u. s. w.) beeilt, Du
musstest ja heute zurückkommen." — Als ich vor Kurzem
von einer Reise nach dem Auslände (die Reise war für
längere Zeit projeetirt) unvermuthet schon früher zurückkehrte
, hatte mich meine Frau einige Tage nach meiner
Abreise schon im Traume zurückkehren sehen. Rings um
mich herum lagen Akten und Papiere, und ich war damit
beschäftigt, ein Packet in braunem Papierumschlag, worauf
sich eine mit Blaustift geschriebene Notiz befand, zu verschnüren
. Diese Situation beschrieb mir meine Frau am
Tage meiner Rückkehr. Am anderen Tage (ich dachte
nicht mehr an den Traum) war ich mit Ordnung meiner
Papiere beschäftigt und gerade im Begriff, ein Packet,
worin ich Quittungen aufbewahrte, mit einem Bindfaden zu
verschliessen, als meine Frau von einem Ausgange zurückkehrte
, stutzte und sagte: — „Genau in dieser Stellung und
bei derselben Beschäftigung sah ich Dich in dem Traume,
wovon ich Dir gestern erzählte." —

Im April 1896 starb hier ziemlich unerwartet mein
bisheriger Geschäftstheilhaber. Sein Zustand war wohl
hoffnungslos, jedoch dachte ich nicht an ein so baldiges
Ende. Zu seinen Lebzeiten besuchte ich ihn jeden Tag.
Am Sterbetage musste ich aber Nachmittags eine Reise
nach Köln antreten. Am anderen Morgen wurde mir die


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