Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 61
(PDF, 203 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0069
Kurze Notizen.

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zu ermitteln, in dessen Händen sie das Eigenthum ihres
Verwandten glaubten, und dem sie eine Mitschuld an seinem
Tode zutrauten, stellten sie folgendes Experiment an. Sie
nahmen einen Schlüssel und ein Gebetbuch aus der Hinterlassenschaft
eines Verstorbenen und hingen das Buch mittels
eines Bindfadens an den Bart des Schlüssels, der am Ringe
gehalten wurde. Nun wurden die Namen derer, die überhaupt
als verdächtig in Betracht kamen, der Reihe nach
hergesagt mit der Frage: — 'Hat A. die Sachen? Hat B.
die Sachen (und damit die Schuld am Tode ?) u. s. w.' Dabei
stellte sich heraus, dass das Buch jeweils bei Nennung des
Namens eines Hamburger Bekannten sich zu drehen anfing,
was als Beweis für dessen Schuld angesehen wurde. Jede
Wiederholung desselben Experimentes ergab denselben als
Thäter, der jedoch auf Grund dieses geheimnissvollen
Beweismaterials nicht gerichtlich belangt werden konnte,
obwohl die Verwandten von seiner Schuld überzeugt waren."
— Erich Bohrt*

l) Die Schlafende von Thenelles war vor
Kurzem Gegenstand vielfacher Zeitungsberichte, die zuerst
von einem Correspondenten des Pariser „Figaro" ausgingen.
Sie heisst Marguerite Boyenval Thenelles ist ein Dörfchen
bei St. Quentin. Als sie im Alter von 19 Jahren stand
und eine schön erblühte Maid war, behauptete der Klatsch,
dass sie ein Liebesverhältniss mit bösen Folgen gehabt habe.
An ihrem 19. Geburtstage, am 29. Mai 1883, sah sie, aus
dem Hause tretend, zwei Gensdarmen ihres Weges daher
kommen und glaubte, der Klatsch sei der Behörde bekannt
geworden, und die Gensdarmen wollten sie nun verhaften
, was aber in Wirklichkeit keineswegs der Fall war.
Ein jähes Entsetzen packte sie; ohnmächtig fiel sie nieder
und schläft seit dieser Zeit nunmehr bereits lS1^ Jahre!
Es ist ein völlig kataleptischer Zustand; mit Mühe nur
kann man sie künstlich ernähren, und sie ist zu Haut und
Knochen abgemagert. Oeffnet man die Augen, so sieht man
nur zwei weisse Kugeln, die Augäpfel sind bis unter die
Augenbrauenbogen verdreht. Sie besitzt keinerlei Empfindung
. Die Aerzte haben vollständiges Absterben der
Nerventhätigkeit festgestellt, und die Glieder bleiben in der
Lage, welche man ihnen giebt. Charcot ist vier Mal
bei ihr gewesen. Die medicinische Welt steht natürlich
vor einem Räthsel! Die medicinische Welt kennt freilich
nicht den von Oberst de Bockas nachgewiesenen Austritt
des Nervengeistes und der Empfindung aus dem Körper,
und zwar muss im vorliegenden Falle das Band zwischen
dem ausgetretenen Geiste und dem wie todt daliegenden, nur


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