Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 70
(PDF, 203 MB)
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70 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1897.)

ob jeder Mensch einen besonderen Freund unter den höheren
Geistern besitze, der mit ihm ebenso sympathisirt wie die
anderen. Ich möchte diesen einzigen Mann ausforschen,
ob er glaube, dass es Geister giebt, durch welche man
verlorene Dinge wieder finden könne, und ob er glaube,
dass es böse Geister giebt, die uns einer Sache berauben
oder sie verstecken, um uns zu beunruhigen und die Ruhe
der Seele zu stören/ —

Cagliostro blieb nach wie vor auf Lavater's specielle
Fragen die Antwort schuldig. Der Branconi Glaube an den
Grafen kam mit der Zeit in's Wanken. Im Jahre 1781
war sie bereits seine 'offenbare Feindin'. Freimüthig sprach
sie es nunmehr aus, dass an Cagliostro nichts, gar nichts
wäre, und verletzte dadurch diejenigen, welche ihre
Genesung ihm bereits zu verdanken glaubten, oder durch
seine Kunst und Wissenschaft noch zu erlangen hofften.
Unter diesen Verletzten befand sich auch ein Herzensfreund
Lavater der edle Jacob Sarasin aus Basel, dessen Frau
damals mit sichtbarem Erfolg eine Kur bei Cagliostro
durehmaehte. Als Sarasin sich über der Branconi beleidigende
Reden wider Cagliostro bei Lavater ausliess, antwortete der
ihm: — ,Ueber Cagliostro und Branconi sag' ich nichts,
beide grosse und ausserordentliche Menschen, doch grüss
beide/ — Und einen Monat später fühlte sich Freund
Lavater veranlasst, an Frau Sarasin folgende väterliche
Ermahnung nach Strassburg zu richten: — ,Die edle
Branconi, sie ist's, Gott weiss, Dein Mann mag sagen, was
er will, war letzthin durch Deine Kälte etwas gedrückt*
Sie verdient's nicht. Schau sie ohne Cagliostro an. Er
kann ein trefflicher Arzt und ein stolzer, irrender Mann
sein. Ich will nicht, dass Du zu ihr gehst. Nur glaube
an sie, und dass sie Dich liebt und Dir gern nah war.
Uebrigens ist sie ein Mensch, und sind's wir nicht
auch?4 — ... [Folgt Bericht über einen Landaufenthalt
Lavater^ bei Kolmar und eine Gebirgstour über Savern
nach Strassburg zurück]

„Schon im Juli 1782 kam Lavater auf seiner Reise nach
Offenbach, die er bis Karlsruhe mit dem Fürsten von Dessau
gemeinsam machte, wieder nach Strassburg. Er sah hier
wiederum Cagliostro, der diesmal sehr wenig von den sieben
Geistern merken Hess, ihm menschlicher und edler erschien.
Die Branconi aber konnte er nicht sehen und sprechen; sie
war bereits am 29. Juni — ganz allein mit ihrer Kammerfrau
— in die Bäder von Luxeuil abgereist. Dort gedachte
sie unter anderem sich für Lavater's französische Physiognomik
zeichnen zu lassen." U. s. w. — Es folgen langwierige und


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