Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 72
(PDF, 203 MB)
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72 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1897.)

gereist, der dann nach Göttingen ging. Für ihn schrieb
er sein Manuscript: — „Noli me nolle, Gefehlt, wenn Du
auch mich nicht mehr willst," — dessen Abschrift er Frau
v. Br. verehrte. Johannes Müller sagt 1789 darüber: —
yJLavater hat Worte des Lebens und des Geistes. Gesegnet
sei er mir für diese Stunden, gerade da ich eben Glauben
bedarf. Wer ist's, der diese Büchlein lesen und ihn nicht
lieben könnte? So ein Satan weiche von mir! Zugleich,
welch umfassendes Genie, und welch ein Leibnizisches
Generalisieren, und welches Darstellen aus Anschauung!" —
Im Jahre zuvor hatte Hamann, der Magus im
Norden, bereits ausgerufen: — „Wie habe ich an Lavaters
Noli me nolle mit Kopf und Herz geschmaust! . . . Was
für ein strebender Mensch und ausstechender Vater ist unser
redlicher Kaspar l Was für ein Dornbusch von Vater bin ich
gegen jene Ceder im Garten Gottes, der aber sich auch
dem Mose in jenem offenbarte. Also können wir ohne Neid
und Eifersucht die Gaben anderer geniessen und Gott
danken, dass Menschen von solchem Schlage unsere Freunde
sind." —

Gegen Ende 1786 kaufte Frau v. Br. in Neuchätel das
anderthalb Stunden von der Stadt entfernt gelegene Gut
Chanet. December kam der Darmstädtische Hofrath
jP. M. Leuchsenring, der empfindsame Allerweltsfreund, der
keines Einzigen wirklicher Freund war, das Urbild von
Goethe^ falschem Propheten „Pater Breyk\ nach Neuchätel,
machte sich besonders bei den Frauen als „Mann mit dem
Engelsgesicht, mit der Guidostim, dem Schneegebiss einer
Branconi, der engelreinen Stimme" beliebt und verkehrte
täglich im Hause der letzteren.

„Im April 1787 kam eine andere interessante Persönlichkeit
wieder in der Branconi Nähe — Cagliostro. Dieser
einzigartige Abenteurer hatte seit seinem urplötzlichen
Verschwinden aus Strassburg im Juli 1783 Schweres erlebt;
in Paris war er in die Bastille geworfen worden und in
London nie vor den Häschern sicher gewesen. Da hatte er
Freund Sarasin in Basel, mit dem er stets in brieflichem
Verkehr geblieben war, im December 1786 von London aus
geschrieben, er möchte für ihn ein Asyl in der Schweiz
ausfindig machen, und Sarasin mietbete im März 1787 das
herrlich gelegene Schloss Rockhalt bei Biel für den Mann,
in welchem er den Lebensretter seiner Frau, seinen und
seiner Kinder Wohlthäter verehrte. — Am 5. April kam
Cagliostro aus London im Sarasin'schen Hause zu Basel an;
er wartete hier auf seine Gattin, die er in London hatte
eilends verlassen müssen. Es wurde Juni, bis Seraphim


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