Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 75
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Witti#: Ein Beitrag zu einer besseren Charakteristik Cagliostro's. 75

ein, in dem einst Cagliostro geschmachtet hatte.
Im folgenden Jahre wohnten die schöne Frau und ihr
Sekretär in Putau, einem Dörfchen abseits des Weges von
Versailles nach Paris." —

Dann ging sie mit ihrem Sohne nach Bad Brückenau
bei Fulda. Forstenburg sah und sprach auf dieser Reise
seinen Vater, den Herzog, und ging zur russischen Armee
unter Potemkin bis zum Frühjahr, October 1790 war Frau
v. Br. wieder in Paris. Sommer 1791 abermals in Deutschland
im Bade. Sommer 1792 gab sie ihren Pariser Wohnsitz
auf und reist als „Frau von Hoppelberg" (der Berg dieses
Namens gehörte zu ihrem Gute Langenstein) mit einem
mitgebrachten, angeblich angenommenen, drei bis vierjährigen
Kinde nach Sindlingen bei Höchst, drei Stunden von
Frankfurt. Ihr Freund Sarasin in Basel besorgt ihr eine
gebildete Wärterin Sophie Roberts. Sie kann den vom Tode
seines Alterego Pfenninger tief gebeugten Lavater in Zürich
nicht sprechen. So reist sie nach Italien, will über Verona
nach Rom, muss jedoch in Abano bei Padua wegen eines
schmerzhaften Hebels am Knie die Bäder besuchen, leider
erfolglos, geht nach Venedig, dann nach Vicenza zu einem
Chirurgus, im Sommer darauf wieder in die Bäder von
Abano, von wo aus Matihäi den 10. Juni an Sarasin
„Grüsse von der lieben Dulderin ausrichtet, die wirklich
viel seitdem gelitten hat." —

Einen Monat spater, am Sonntag den 7. Juli 1793,
wurde Frau von Branconi durch den Tod von ihren
Leiden erlöst. Der Schmerz über ihren Verlust wirft
Matthäi aufs Krankenlager. Zwischen ihm und ihr
herrschte ein Verhältniss wie zwischen dem Dichter Tiedge
und Elisa von der Recke.*) Er schreibt vier Monate später
na Sarasin: — „Lieber, was ich verloren habe, ist über alle
Klage, und klagen hilft nichts. . Nach weiteren sieben
Monaten: — ,,Mir fliesst das Leben so hin, gut durch die
Wohlthaten der Natur und den Besitz des nothwendigen,
auch des wohlhabenden Genusses. Aber mein Blick, mein
Sinn, mein Herz ruht in Padua, und mein todter Stern
allein zieht mich gewaltig an sich." — Er hatte durch ihre
Fürsorge lebenslänglich eine Jahresrente von 400 Thalern**)
zu beziehen und war zum Vormund des Pflegekindes, eines
fünfjährigen Söhnchens, ernannt. Ein Jahr nach ihrem Tode

*) Vergl. „Psych. Stud." December-Heft 1882 S. 530 ff.
**) Nach dem damaligen Werthe des Geldes gewiss ein nominell
dreimal grösserer Betrag als gegenwärtig. —

Der Sekr. d. Eed.


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