Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 85
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Schlipp: Inschauen.

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Thatsachen und Grundvorstellungen, während der dritte
Theil eine Anleitung zur Darstellung des Hellsehexperimentes
enthält.

Die Arbeit, in flottem Gedankenablauf gegeben, wendet
sieh nicht nur an den engen Kreis derjenigen, welche sich
schon bisher mit diesem und verwandten Problemen
beschäftigten, sondern an ein grösseres Publikum, Diesem
bieten insbesondere die Theile I und III Aufklärung über
das Wesen der Inschau, welche mit dazu beitragen dürfte,
die haarsträubende Unwissenheit, welche über solche Dinge
durch die liberalisirende Plachmeierei unserer Zeitungen
und vieler Zeitschriften in weiten Kreisen der Gebildeten
künstlich wach erhalten wird, endlich abstellen zu helfen
Vielleicht entdeckt sich dadurch dieses oder jenes Inschau-
medium, welches diese Fähigkeit bislang ängstlich der
Mitwelt verborgen hat, einem der berufenen Forscher.

Der zweite Theil der Arbeit wird in seinen wesentlichen
Zügen nur von denen verstanden werden, welche schon mit
psychologischen Begriffen vertraut sind. Während in den
beiden anderen Theilen dem auf diesen Forschungsgebieten
einigermaassen Vertrauten nur bekanntes, allerdings in einer
annehmbaren Form, vorgetragen wird, giebt hier der Verfasser
eigene Denkarbeit. Ein richtiger Grundgedanke
kommt in diesen Ausführungen öfter zum Antonen, ohne
aber voll auszutönen. Auf dem Boden stehend, dass die
naturwissenschaftliche Methode am ehesten ein gesichertes
Thatsachenmaterial ergiebt, auf welchem Erklärungsversuche
aufgebaut werden können, ist sich der Verfasser bewusst,
dass hier zunächst eine gesicherte Methodologie zu vereinbaren
sei, nach der in dieses Sonderbereich könne hineingeschritten
werden. Diese Einsicht stellt Herrn Müller in
die ßeihe der ernst zu nehmenden psychologischen Forscher;
sie erhebt ihn weit über die Schaar der sich täglich
mehrenden Sensationsbroschürenschreiber, welche sich mit
ebenso grossem Eifer, als Unverstand, diesen psychologischen
Objecten zuwenden und ihren ekelhaften, lauwarmen Wortsprühregen
auf uns niederträufeln lassen.

Seine Ausgangsforderung ist die, dass dasExperiment
auf das Phänomen angewendet werden müsse. Sodann
begrenzt er seinen Gegenstand in richtiger Weise, indem er
von dem hypnotischen Hellsehen oder der Clairvoyance —
Fernwirken, Fernsehen, Vergangenheits- und Zukunftssehen
scharf abgespalten wissen will. Dies Verlangen ist durchaus
berechtigt; es wird aber erst zweifelsfrei erfüllt sein, wenn
man durch die Bezeichnung „Hellsehen" einen dicken Strich
macht und dafür die deutlichere „Inschauen" setzt. Denn


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