Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 103
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen. 103

wunderbare Vorgänge eine übernatürliche Erklärung sucht."

— Hier müssen wir diesen ganz unberechtigten Volkssagenglauben
des Herrn Verfassers wohl oder übel für ihn unterbrechen
und für einen puren Aberglauben erklären, wenn
er damit meint, das Volk sage nur so, lege sich die Dinge
hinterdrein so poetisch sagenhaft zurecht, während der
wirkliche Vorgang ein ganz anderer, nüchterner und verständiger
gewesen sei. Weit fehlgeschossen l*) Umgekehrt
ist es hier der Fall: ein wirklicher Doppeltraum, der
doch gar nichts so Seltenes ist und etwa ohne Beispiele
dastünde, offenbart dem armen ßergmanne das reiche Erz-
nest unter einem Baume, und die Kirche verewigt dieses
historische Pactum durch die Annahme der Stiftung eines
besonderen Altars, die kaum ein Menschenalter von der
Entdeckung entfernt liegt. Ein solches Factum kann man
doch nicht so offen als eine blosse phantastische Sage
hinwegdeuteln und mit der nüchternen Wirklichkeit in einen
unberechtigten Gegensatz und Widerspruch stellen, da ja
die Wirklichkeit der Auffindung ganz gut die Folge des
Doppeltraumes gewesen sein kann. Denn unser Verfasser
fährt also fort: — „Glaublicher [Warum glaublicher und
nicht wenigstens ebenso glaublich wie das Vorhergehende ?!

— Ref.] klingt ein anderer Bericht der Chronisten: — ein
Bergmann aus dem nahen Dorfe Frohnau, Kaspar Nietzel,
auch Drechsler genannt [Der vielleicht ein gelernter Drechsler
und naher Freund des Träumers war? — lief.] habe am
27. October 1492 am Schreckenberge (westlich von Annaberg,
während der Pöhlberg östlich davon liegt,) einen Lettengang
mit reichem Silbergehalt entdeckt, das Erz bei einem
Schmelzer in Geyer [wo schon früher in der Zwickauer
Gegend, sowie bei Ehrenfriedersdorf und Thum, im Gebiete
der Grünhainer Oistercienser, Bergbau mit bescheidenem
Erfolge getrieben worden war! —] prüfen lassen und alsdann
bei dem Freiberger Bergmeister Hans Fischer die
Belehnung nachgesucht. Unsere zuverlässigste Quelle aber
sind die leider lückenhaft erhaltenen Rechnungen des
landesherrlichen Zehntners zu Geyer, Hans Friedrich; in
ihnen erscheint am 22. October 1492 zum ersten Male der
verhältnissmässig hohe Posten von 294 Mark 11 Loth 'vom
Sehreckenberg'; bis Ende März 1493 wurden aus den Gruben
am Schreckenterg und bei Rückerswalde 711 Mark gewonnen.
Nach einigen Jahren mit geringeren Erträgen in den Jahren
1494—1497 steigt dann die Ausbeute bedeutend; von Mitte

*) Man vergl. z. B. einen rettenden Traum in „Psych. Studien*4
October-Heft 1895, S. 475 ff.


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