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122 Psychische Studien. XXIV, Jahre:. 3. Heft. (März 1897.)
zu wollen, so lange Ihre Eindrücke von derselben noch
frisch und lebendig sind.
Indem ich Sie bitte, die erneute Versicherung meiner
vorzüglichsten Hochachtung huldvoll entgegen nehmen zu
wollen, zeichne ich mich als
Ihro Hochwohlgeboren ergebenster
Alexander Aksakow.
3) Original-Antwortschreiben
der Frau Antonie von Bille-Dahl an den Herausgeber.
Köln, d. 28. Dezember 1896.
Hochgeehrter Herr!
Erst diese Nacht komme ich zum Schreiben! Meine
innigst liebe Tochter ist schwer erkrankt. Ich wache nun
schon so viele bange Nächte, war aber zu übermüdet, um
Ihren geehrten Brief zu beantworten. Als Norwegerin
werden Sie mir gütigst mein etwas fehlerhaftes Deutsch
entschuldigen. Gern will ich Ihre Fragen beantworten.
1) Seit dem Tode meines innigst geliebten Gatten, vor
21 Jahren, war es immer mein innigster Wunsch, zu erfahren,
ob wir uns wiedersehen würden nach diesem Leben. Viele
Jahre habe ich vergebens warten müssen, um mich selbst
zu überzeugen, ob der Spiritismus eine Wahrheit sei. Ich
habe sehr viele Werke hierüber gelesen. Von Kind auf
hörte ich vieles von übernatürlichen Dingen reden und
erlebte selbst manches. Trotz alledem konnte ich so schwer
zum festen Glauben kommen. — Ein junger Herr, welcher
uns in Köln besuchte, und der ein Medium war, sagte mir,
als er in Trance fiel und ich mich mit meinem Gatten
unterhielt, dass, wenn ich eine Sitzung mit Frau dEsperance
erhalten könnte, so würde mein Gatte versuchen, sich zu
materialisiren. Daraufhin wendete ich mich an Herrn
Fidler und Frau d'Esperance nach Gothenburg mit
meiner Bitte.
2) Wie ich glaube, haben Herr Fidler und Frau
d? Esper ance meinen Vornamen gewusst, aber nicht die Verkürzung
Toni.
3) In der Seance frug Frau d'E., ob von den Anwesenden
Jemand „Toni" hiesse, der Geist riefe diesen Namen. Darauf
meldete ich mich.
4) Die Begegnung mit meinem Gatten war ausserhalb
des Kabinets. Ich war die ganze Zeit nur vor dem Kabinet,
mein Gatte stand in der Gardinenöffnung, als er mich
umarmte.
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