Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 123
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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A. Aksakow: Eine erkannte materialisiite Erscheinung. 123

5) Ich sah eine weiss verschleierte Gestalt zuerst, das
Gesicht war mit einem Vorhang ganz verdeckt. Die Gestalt
nahm mich an beiden Wangen und drückte mich mit
innigster Liebe. Die Hände waren vollkommen wie Menschenhände
, nur etwas kühl-feucht. Die ganze Gestalt roch nach
Moder und Veilchen. Ich glaube, dass nur die Hände vollkommen
materialisirt waren; denn als ich nach seinem Gesicht
griff, schien mir dieses so eigen, dass ich ängstlich die
Hände zurückzog, wobei ich in seiner Gewandung mit den
Fingern hängen blieb. Der Stoff gab nach, gerade wie
Seidenkrepp. Es war ein gerippter Stoff. Das Gesicht und
die Gestalt war verhüllt, nur die Hände waren frei. Ich
sah seine Gesichtszüge nicht. Aber die Hände erkannte
ich wieder, wie auch die Art seiner Liebkosung. Hell genug
war es, um unterscheiden zu können.

6) Ich erkannte seine Hände und seine Liebkosung
wieder. Als ich sein Gesicht betastete, schien mir dasselbe
unvollkommen zu sein, ich hatte Furcht davor. Bei seiner
Liebkosung hatte ich keine Angst, nur Glückseligkeit
und Freude.

7) Erst als Frau d*E. rief: — „Nehmen Sie sie fort!"
— und Herr Fidler mich leise zurückzog, verschwand plötzlich
die Geistgestalt. Dieselbe drückte mir zum Abschied
die rechte Hand mit der Innenfläche gegen meinen Mund
drei Mal, wie zum Kuss. Ich dachte bei mir, wohl deshalb
küsste er mit der Hand, weil sein Gesicht und Mund nicht
so materialisirt gewesen sind, dass er mit dem Munde hätte
küssen können. Als er verschwand, griff ich nach ihm; es
war mir hart, dass er von mir schied. Ich griff in's Kabinet
hinein, ringsherum und sah dort nach, aber alles, alles war
fort. Das Kabinet war sehr klein. Ich hatte, wie gesagt,
immer vor dem Kabinetv gestanden, mein Gatte in der
Gardinenspalte. Ganz dunkel war es uicht, man konnte
alles unterscheiden. Mein Gatte stand an I^rau d'E.'s rechter
Seite, in der rechten Vorhangs-Seite hinter ihr. Frau Peyron,
welche neben dem Kabinet sass und meinen Gatten am
besten sehen konnte, sah seine Gesichtszüge und Haare wie
Bart. Zuerst entstand die Geistgestalt neben Frau d'E. an
ihrer rechten Seite, ganz klein, dann immer höher werdend.
Ich sah die Gestalt, wie sie die Arme ausbreitete und auf
mich hinzu kam. Dann zog sich die Gestalt zurück, als
ob die Kraft fehlte. Darauf rief Frau d!E. nach ,,Toni",
und ich ging bis an's Kabinet. Frau Peyron und Lily Fidler
beschrieben mir meinen Gatten so genau, dass ich keinen
Zweifel hegte.


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