Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 127
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Reichel: Astrologie. 127

Leipzig, als Nachsatz zu einem von Albert Knüpf, Hamburg
— ßorgfelde, Aussehlägerweg 14, sonst auch wohl bekannt
durch seinen trefflichen, in Nr. 5 v. 31. Januar 1895 in den
„Spiritualistischen Blättern" über — „Suggestion und Heilmagnetismus
" — veröffentlichten Aufsatz, von seiner durch
Genannten richtig gestellten Nativität. Ich trat mit Kniepf
in Correspondance und weiss nun, dass Nativitäten richtig
zu stellen sind, denn brutalen Thatsachen gegenüber muss
man schweigen. Mag jeder sich selbst überzeugen! Kniepf
arbeitet äusserst gewissenhaft und bringt nach meiner Erfahrung
mehr Materie und Sichereres, als irgend ein Anderer;
er hält sich fern von air dem pomphaften, meist unwahren
Schwulst der alten Hofastrologen, von dem auch Kieservetter
nicht frei war. Jedenfalls gehören ziemlich bedeutende
psychologische und medicinische Kenntnisse dazu, um eine
Nativität berechnen zu können. Einzelne Behauptungen,
die Kniepf in diesem Horoskop machte, haben mich tatsächlich
frappirt.

Nun aber zu der Consequenz! Wo bleibt der freie
Wille, den uns der hehre Gottessohn von Nazareth lässt?
Kniepf rechnete, manchmal verblüffend, den Einfluss dieses
und jenes Sternes auf mein Geschick aus: — ja, dann habe
ich keinen freien Willen, sondern ich bin abhängig und
kann nicht anders handeln, als ich in diesem und jenem
Moment handle. Sollte der freie Wille Chimäre sein? Mit
ihm steht und fällt die Religion, denn ich habe nicht
aufzukommen für das, wobei ich nicht in der Lage war,
anders handeln zu können. Ueber diese Frage ist schon
oft der Streit entbrannt, wird er jemals beendet werden
können ?

A. J. Davis — ich bemerke, dass ich nicht Anhänger
seiner Religionsphilosophie bin, obgleich ich durchaus nicht
die Perlen, die er in seiner grossen Anzahl von Werken
bringt, unterschätze, — hat in seinem „Lehrer", deutsch
von Wittig, (Leipzig, 1880, W. Besser) S. 278 ganz geschickt
diese Frage beleuchtet. Es heisst da: —

„Die Lehre von dem freien Willen oder Handeln der
Seele wird positiv durch Alles in der Natur und im
Menschenleben widerlegt. Jeder Gedanke, jeder Beweggrund
, jede That und Bewegung, die in der menschlichen
Constitution bewirkt werden, entspringen aus dem Wirken
der inneren Gesetze und Wesenheiten und aus den Verbindungen
der natürlichen und geistigen Einrichtung, und
diese Gesetze unserer Natur sind unumgänglich und unveränderlich
. Die vergleichungsweise Freiheit, welche der
Mensch scheinbar mit seiner Individualität zugleich erbt,


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