Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 147
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Brandes: Das Gespenst der Königin Elisabeth. 147

habende Officier, der die Erscheinung gehabt haben sollte,
ein Lieutenant Glyn, der Neffe des Bischofs von Peterborough
war. Der junge Officier garnisonirte aber gegenwärtig in
Argyllshire, und der Bischof, welcher die Geschichte, wie
sich herausstellte, weiter erzählt hatte, war auf dem Con-
tinent, directe Information also schwer zu erhalten. Endlich
gelang es, die Mutter des Officiers, die ehrenwerthe Frau
Sidney Glyn, ausfindig zu machen. Wie sehr die Dame auch
über das Erscheinen des Interviewers erstaunt war, so
erwiederte sie doch auf die ihr vorgelegte Frage nach dem
Erlebniss ihres Sohnes mit grösster Ruhe, dass in der That
Wahres an der Sache sei. — „Es ist vollständig richtig,"

— sagte sie, — „dass meinem Sohn etwas Anormales passirt
ist. Er sass, so hat er mir erzählt, in der Bücherei des
Schlosses von Windsor und war mit der nicht etwa aufregenden
Leetüre der Geschichte von Dorsetshire beschäftigt,
als er plötzlich bemerkte, dass Jemand in die inneren
Büchereiräume ging. Er blickte auf und sah eine weibliche
Figur in Schwarz, mit schwarzen Spitzen auf dem Kopfe,
die auf die Schultern herabfielen'. Die Figur schritt quer
durch die Bücherei auf eine Ecke zu, wohin mein Sohn
jedoch von seinem Sitze aus nicht sehen konnte. Er nahm
von dem Vorgang keine grosse Notiz, da er glaubte, es sei
Jemand, der in dem inneren Zimmer lese. Es war 4 Uhr
Nachmittags. Kurze Zeit nachher kam ein Beamter, um
die Bibliothek zu schlieseen. Mein Sohn fragte, wer die
Dame sei, die in dem inneren Zimmer arbeite, und der
Beamte erwiederte, dass ausser ihm Niemand in der Bücherei
sei. Mein Sohn versicherte dem Beamten, dass eine Dame
gerade vorher in die innere Bibliothek gegangen sei. —
'Wer könnte das gewesen sein?' — fragte der Beamte,
nachdem er sich versichert, dass Niemand in dem betreffenden
Räume war. — ,Sie ist dort in der Ecke durch eine Thür
gegangen', — sagte mein Sohn, indem er auf die Ecke
deutete, durch welche er die Dame hatte verschwinden sehen.

— 'Aber da ist ja gar keine Thür', — erwiederte der
Beamte. — Mein Sohn sagte über den ganzen Vorfall nichts,
und machte sich auch darüber weiter keine Gedanken, bis
ihn Mr. Holmes, der Bibliothekar, dem der Beamte davon
gesprochen, danach fragte. Als Herr Holmes ihn bat, die
Person näher zu beschreiben, und mein Sohn diesem Wunsche
nachkam, erwiederte er, dass mein Sohn die Erscheinung
der Königin Elisabeth gesehen habe. Herr Holmes fügte
hinzu, dass nachweisbar die Königin in diesem Raum verschiedentlich
gesehen worden, dass er aber, Mr. Glyn, der
erste Mann unserer Zeit, dem sie erschienen sei. Der Decan

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