Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 156
(PDF, 203 MB)
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156 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 3. Heft. (März 1897.)

deshalb — wegen groben Unfugs — mit 60 M. Strafe. Das
hiesige Schöffengericht erkannte auf erhobenen Widerspruch
auf dieselbe Strafe. Das königliche Landgericht hier hat
die Berufung der Gerber verworfen. Spiritisten von nah
und fern wohnten der Hauptverhandlung bei. („Leipziger
Tagebl." Nr. 62 4. Beil. v. 4. Februar er.) — Wir kennen
dieses Medium nicht, ersehen aber aus der ganzen Mittheilung,
dass sie gleichwohl in echten Trance verfallen und aus ihm
in ihrer ungewöhnlichen Lage plötzlich erweckt worden sein
kann durch die energische Ansprache des Vorsitzenden.
Auch einen Sterbenden vermag man ja durch heftige
Anrede aus seinen Delirien zuweilen zurückzurufen. Aber
was wissen unsere Herren Stadträthe und Richter von diesen
Dingen, die den Spiritismus höchstens nur aus stets abfälligen
Zeitungs-Berichten kennen und ihn danach ganz natürlich
für groben Unfug, Täuschung und Betrug ansehen und unter
den betreffenden Paragraphen unterbringen, der dann auf
fein gestimmte Gemüther ähnlich wirkt wie die Folter der
ehemaligen Hexenprocesse. (Man vergl. „Psych. Stud." 1894
S. 510 ff, 558, 618; 1883 S. 392 ff.)

j) Das dreiaktige Schauspiel — „Spiritisme" — von
Victorien Sardon, dessen wir bereits in unserem Januar-
Heft er. S. 62 ff. gedachten, hat zu Paris am 8. Februar er.
seine glänzende Premiöre im Renaissance-Theater erlebt.
„Sarah Bernhardt spielte dies Mal wirklich als grosse
Künstlerin", berichtet der Correspondent T. W. des „Berliner
Tageblattes'4 in Nr. 75 v. 11. Februar er., „und Alles um
sie herum spielte meisterlich. Sardou's grösstes Talent ist
sein Regietalent. Er bewies es niemals besser. Ein Parketsitz
(Fauteuil) kostete 25 Francs. Eine Kleinigkeit für das
Doppelvergnügen einer Sardou*sehen Erstaufführung und einer
spiritistischen Sitzung. Das Publikum war entsprechend
elegant." — Nach ihm sind der erste und dritte Akt der
spiritistische Theil des Stückes. „Wir sind hier sozusagen
mitten in der vierten Dimension. Die Geister mischen sich
in die "Wirthschaftsangelegenheiten der Erde, sie gehen in
d1Aublas Hause aus und ein, sie geben diesem Manne allerhand
kleine nützliche Winke. Nur dass Simone [seine Gattin]
ihn betrügt, verrathen sie ihm nicht, obgleich das eigentlich
das Wichtigste wäre. Sie sind Gentlemen, diese Geister." ..
Der zweite Akt spielt gänzlich ohne sie, es ist das auf der
französischen Bühne Alltägliche: — ein Ehebruch. Der
Gatte Simone s habe über die alltägliche Beschäftigung mit
dem Uebernatürlichen das Allernatürlichste verabsäumt. Die
Frau ist mit ihrem serbischen Verführer Stoudza durchgegangen
, während sie ihrem Gatten eine Bahnfahrt zu


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