Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 168
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0176
168 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1897.>

gewartet hatte, bevor er (Herr E.) hervorgekommen war,
schien es, dass die Kraft erschöpft war, und die Gestalt
zog sich in das Kabinet zurück.

Jetzt erschien eine weibliche Gestalt, welche nach
Madame de K. verlangte. Ich tauschte meinen Sitz mit dem
der Dame, (damit sie dem Geiste näher sein könnte), Sie
redeten eine Weile mit einander, worauf wir zu unseren
eigenen Sitzen zurückkehrten.

Fünf Minuten später wurde der Vorhang des Kabinets
an der Seite aufgethan, und eine andere weibliche Gestalt
erschien, nahm mich bei der Hand und zog mich in's
Kabinet. An ihrer Art, mich bei der Hand zu nehmen*,
erkannte ich, dass es meine stets unvergessene „Freundin
Bertha" war, aber ich fragte, um gewiss zu sein: — „Bist
Du es, Bertha?" — worauf sie mich drei Mal beklopfte und
mit sanfter Stimme — — sprach. Ich beugte mein

Knie vor ihr und sagte: — „Wenn Du es bist, Bertha, so
gieb mir Deinen Segen!" — worauf sie mein Hütchen entfernte
, ihre Hände auf mein Haupt legte, mich küsste und
einige Liebesworte murmelte, und endlich mich zu meinem
Platze geleitete.

Ich hatte mich kaum länger als zwei Minuten niedergesetzt
, als der Vorhang wiederum bei Seite gezogen wurde
und eine lange, aufrechte, männliche Gestalt hervorschritt.
Auch sie nahm mich bei der Hand und führte mich zum
Kabinet. Ich erkannte sofort meinen Sohn, der vor neun
Jahren starb. Auch vor ihm kniete ich nieder und bat ihn
um seinen Segen. Er legte seine Hand auf mein Haupt
und sprach sanft zu mir dieselben Worte, die er einst in
meinem eigenen Heim durch die Mediumschaft der Mrs.
d9R auf eine Schiefertafel schrieb: — „Fürchte Dich nicht,
denn der Herr hat gesagt, Ich bin immer bei Dir!" —
worauf er mich sanft aus dem Kabinet hinausdrängte.

Das Medium bat jetzt um eine Zither, welche auf die
Kniee des Mr. N. F. gelegt wurde. Ein kleiner Mädchengeist
, der sich Ninia nennt, kam gewöhnlich zu den Söancen
und war gewohnt, auf ihr zu spielen. Nach einer kleinen
Weile hörten wir die Zither spielen, sahen aber den Geist
nicht. Er war offenbar nicht hinreichend materialisirt, um
von unseren Augen gesehen zu werden, aber jedenfalls
genügend, um die Saiten des Instrumentes zu schlagen.
Nachher schien es in der Luft von selbst zu schweben.
Wenn Jemand Ninia bat, zu ihm zu kommen, antwortete sie
mit einem schweren Schlag der Zither auf den Fussboden.
Sie schien mir bei schlechtem Humor zu sein; wenn ich sie
aber bat, zu mir zu kommen und sich auf meine Kniee zu


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0176