Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 172
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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172 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 4. Heft. (April 1897.)

Auch kam eine Gestalt eines Kopfes grösser als Frau
Demmler, welche schwarzes Haar und langen starken Zopf
hatte, und ging auf meinen Onkel und meine Tante zu.
Und wir sagten einstimmig: — „Das ist ja unsere Annal"
— Wir erkannten sie sofort, da sie zu natürlich vor uns
stand. Sie reichte uns die Hand, drehte sich um und Hess
sich den Zopf anfühlen und sagte dann in wehmüthigem
Tone: — „Tante Auguste, grüsst mir mein Kind!u—
schritt sodann dem Vorhange zu und löste sich an demselben
auf. Keines von uns hatte vorher an sie gedacht.
Frau Demmler hat überdies blondes Haar. Es scheint mir
diess doch wohl auch eine gut erkannte materialisirte Erscheinung
. — Da wir vorher, sowie bei der Sitzung, keineswegs
an unsere Cousine gedacht hatten, so möchte ich noch
einiges hierzu bemerken. Es war der Frau Demmler Wunsch,
dass ich mich dieser Sitzung anschliessen möchte. Trotzdem
, dass mir die Zeit mangelte, sagte ich doch zu, gab
nun auch sofort Nachricht nach Crimmitzschau. Mein Onkel
und meine Tante, sowie zwei Söhne hatten sich auch zur
Theilnahme eingefunden. Doch wie ich mir dies alles nachträglich
zusammenstelle, nehme ich an, dass dieses alles
das Werk der verstorbenen Cousine war, welche so gern
wünschte, dass ihre hinterlassene Tochter von der Familie
Anger angenommen werden möchte, wofür zu jener Zeit die
Unterhandlungen so halb und halb im Gange waren. Demzufolge
war es wohl ihr sehnlichster Wunsch, sich so viel
wie möglich in natura der Familie Anger zu zeigen und
durch ihre Worte: — „Grüsst mir mein Kind!44 — guten
Einfluss auf sie zu gewinnen.--

An einem vollständig ruhigen, hellen Abend des Jahres
1868 gehe ich von Gössnitz (im Sachsen-Altenburgischen)
nach Hainichen. An einer Stelle, wo der Weg nahe am
Meerchen-Bache liegt, höre ich auf dem Sandberge links
von mir ein Geräusch, als ob vom Sturme ein Stück
Getreide tüchtig hin und her gepeitscht würde; ich sah mich
nach allen Seiten um, und überall war Ruhe. Es mochten
darüber etwa zehn Minuten vergangen sein, da höre ich
Pferdegetrappel,*) und ein Reiter kommt den Sandweg
von der Sandgrube herab auf mich zu, so dass ich zurück

*) Dieses visionäre Erlebniss erinnert mich lebhaft an ein
ähnliches meiner seligen Mutter Schwester, der Muhme Klingberg, auf
ihrem Wege von Brecheishof nach Hennersdorf hinter Peterwitz bei
Jauer an einer Strassenbrücke, unter der das Heimannsdorfer Wasser
nach der Wüthenden Neisse hinabfiiesst, das sie nach „Psych. Stud."
Juli-Heft 1892 S. 299 ff. im Jahre 1846 erlebt hat. —

Der Sekr. d. Eed.


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