Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 179
(PDF, 203 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0187
* v. Krasnicki: Ein unfreiwilliger Beitrag der „Gartenlaube" etc. 179

durch die mysteriöse Erscheinung arg erschüttertes, geistiges
Gleichgewicht nothdürftig wieder herzustellen, sich eine
exact-physikalische Erklärung zurecht legt, durch welche er
den Grund des Phänomens gefunden zu haben „glaubt",
oder vielleicht besser gesagt: — „hofft". (Denn wenn's so
nicht zuging, wie dann?)

Dass mir für meinen Theil dieser „Erklärungsversuch"
(wie sich der Berichterstatter selbst ausdrückt) sehr gezwungen
und nicht recht plausibel erscheint, kann ich nicht umhin
zu bemerken, selbst auf die Gefahr hin, dieserhalb von
„gebildeten" Leuten als für eine Idiotenanstalt reif erklärt
zu werden.

Abgesehen von so manchen üngenauigkeiten des
Berichtes, — die „ungebildeten" Spiritisten verlangen in der
Regel eine präcisere Darstellung der Situation, — möchte
ich darauf aufmerksam machen, dass, wenn es sich in diesem
Falle um ein einfaches Spiegelbild gehandelt hätte, nicht
nur die Gestalt des Herrn C. B., sondern auch seine nächste
Umgebung, z. B. die Thür, deren Griff er ja dem Berichte
zu Folge im Moment der Erscheinung in der Hand hielt,
in diesem improvisirten Spiegel hätte erscheinen müssen,
was aber nicht der Fall gewesen zu sein scheint, nicht
gerade deshalb, weil im Bericht nichts davon erwähnt wird,
sondern hauptsächlich aus dem Grunde, weil unter solchen
Umständen die Erklärung der Erscheinung als Spiegelung
ipso facto augenscheinlich geworden wäre und somit der
Anblick derselben Herrn C. H. wohl kaum solches Entsetzen
verursacht hätte.

Ferner wird beschrieben, dass Herr C. H. den Rücken
der Lampe, das Gesicht dem eindringenden Nebel zugewendet
stand, als die sogenannte Spiegelung stattfand.
In diesem Falle hätte doch Herr C. H. auf einer vor ihm
befindlichen spiegelnden Fläche seine Gestalt nur als dunklen
Schatten erblicken können, nicht aber mit „bleichen" Wangen
und mit allen Farbennüancen der Kleidung!*)

*) Die Erscheinung hätte alsdann auch dem riesenattig vergrößerten
, schattenartigen sog. Brocken gespenst auf einer
Wolkennebelwand gegenüber der im Rücken des Beschauers stehenden
auf- oder untergehenden Sonne ähnlich sehen müssen. — Wer die
Gesetze der Schattenbildererzeugung an einer Wand in ihrem Verhältnisse
zur Stellung des sie umstrahlenden Lichtes kennt, wird die ganze
Nichtigkeit obigen Erklärungsversuches sofort begreifen. Wäre es eine
Fnta Morgana oder Luftspiegelung gewesen, so hätte die Person
vielleicht gar umgekehrt gestanden. — Wir verdanken übrigens der
„Gartenlaube" schon mehrere solche rationelle Erklärungsversuche, so
z. B. den über Gerstäcker's einstigen Bericht vom gespenstigen Steinewerfen
auf Java (vergl. „Psych. Stud." Dezember-Heft 1880 S. 564) und

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