Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 189
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Schupp: Seelenforschung mittels der Inschaumethode. 189

als jede andere, zwar monotone, aber nicht selten beachtenswerte
Resultate. Allerdings bewegt sich die Fragestellung
an das Experiment nur in engeren Grenzen; aber dafür sind
die Antworten oft überraschend sicher. Als Typus dafür
kann gelten das Problem der mittelbaren Association,
welches Wundt, Külpey Scripture und Münsterberg recht
erfolgreich experimentell bearbeitet haben. Mit der Inschaumethode
werden sich nun ohne Zweifel Fragen von ähnlicher
Bedeutung und gleich begrenztem Umfang in Angriff nehmen
und beantworten lassen. Inwiefern aber eine solche experimentelle
Art gerade den höchsten Problemen der Psychik
von Nutzen werden kann, ist nicht gut abzusehen, das entscheidet
lediglich die That. Hat Herr Müller Thatsachen
solcher Art gefanden, so mag er sie getrost ausspielen. Ich
werde keinen Augenblick zögern, sie unumwunden anzuerkennen
.

Davon werden jedoch meine methodologischen Einwände
nicht berührt! Immer werden die von den Inschauern
gemachten Mittheilungen nur dann ernst zu nehmende Resultate
liefern, wenn sie mit den Hauptarbeitsmitteln der
reinen Psychologie, der Interpretation und Kritik durchgesiebt
sind. Münsterberg ebenfalls ein Vertreter der
„Psychologie ohne Seele", wie es ein geistvoller Beurtheiler
genannt hat, ist ihm dabei ein sehr übler Eidhelfer, obwohl
er auf einer ähnlichen materialistisch-sensualistischen Grundanschauung
fusst. Münsterberghat aber, indem er die
indirecte Beobachtung der directen gleichwerthig hinstellt,
das zugegeben, was Herr Müller bestreiten will, die Bedeutung
der kritischen und interpretativen Speculation!

Meinen Standpunkt bezeichnet Herr Müller irrthümlich
als „schulgemässen", während er gerade das Gegentheil ist,
denn die Vertreter einer solchen Ansicht sind sehr vereinzelt
und stehen unter sich in sehr lockerem Zusammenhang.
Auch weisen sie so weitgehende Verschiedenheiten auf, dass
man nicht einmal im symbolischen Sinn von einer Schule
sprechen kann. Ich brauche, denke ich, nur die Namen
derselben zu nennen, um meine Behauptung für die Leser
dieser Zeitschrift begründet zu haben: — Aksakow, Ochorowicz,
WUtig, du Prel. In gleicher Richtung liegt die Bahn meines
psychologischen Forschens.

Im Gegensatz hierzu aber können die Grundvoraussetzungen
, zu denen sich Herr Müller bekennt, der gegenwärtig
„herrschenden4*, schulgemässen Psychologie als
durchaus nahe stehend bezeichnet werden. Nur dass er, da
ihm die akademische Bedachtsamkeit nicht anerzogen zu
sein scheint, etwas unbefangener in die Scala der Probleme


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