Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 216
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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216 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 6. Heft. (Mai 1897.)

gehalten. Man erwartete so wenig Erfolg, dass Frau
v. Bitte» Dahl nicht einmal ganz nahe an das Medium gesetzt
wurde, um ihr die Zusammenkunft mit der versprochenen
und erwarteten Erscheinung zu erleichtern.

2) Was ereignete sich nun dabei? Die Erscheinung
materialisirt sich, ihrem Versprechen getreu, sofort und
vollständig und erscheint mit enthülltem Angesicht, — eine
sehr seltene Sache! Das Medium selbst und dessen Nachbaren
: — die Baronin Peyron, Fräulein Uly Fidler, Frau
Fidler sahen die Züge seines Gesichtes sehr gut auf dem
erhellten Hintergrunde der mattirten Scheibe und geben
von ihnen eine genaue Beschreibung, wissen aber natürlich
nicht, wer das ist.

3) Die Gestalt schreitet mit ausgestreckten Armen
vorwärts auf Frau v. Bitte-Dahl zu; aber alsbald verlassen
sie die Kräfte, und sie zieht sich gegen das Kabinet zurück,
um Kraft zu schöpfen. Diese Schwäche fühlend, versucht
die Gestalt, Frau v. Bitte-Dahl selbst zu sich her zu bewegen,
und spricht zweimal schwach ihren Namen: — »Tony, Tonyl"
Frau v. Bitte-Dahl eilt alsdann zur Gestalt hin, die sich in
der Oeffnung des Kabinets halt; die Gestalt hat nicht nur
keine Kraft mehr, vorwärts zu gehen, sondern sie hat
sogar nicht mehr dieKraft, die materialisirten
Züge ihres Gesichts festzuhalten^ und sie
verhüllt ihr Haupt. Deshalb hat Frau v. Bitte-Dahl
die Gesichtszüge der Gestalt, welche, wie sie sagt, mit
einem Schleier bedeckt waren, nicht zu sehen vermocht, und
das erklärt den offenbaren Widerspruch zwischen ihrem
Zeugnisse und demjenigen der Anderen, welche versichern,
die Gesichtszüge gesehen zu haben, aie folglich damals
enthüllt waren. Dass der Kopf nicht mehr gut genug materialisirt
war, geht auch aus dem Umstände hervor, dass
die Gestalt nicht mehr sprechen konnte.

4) Hier bietet sich einer der merkwürdigsten Fälle
dar. Frau v. Bitte-Dahl iühlt sich sofort an beiden Wangen
von zwei vollkommen materialisirten Händen ergriffen, einer
gewohnten Liebkosung ihres Gatten, dessen lange und zarte
Finger sie sieht und wieder erkennt. Sie will natürlich
diese Liebkosung in gleicher Weise erwiedem; aber als ihre
Hände unter den Schleier dringen*) und das Gesicht ihres
Gatten berühren, fühlt sie etwas „so Eigenes", dass sie ihre
Hände erschreckt zurückzieht und um den Nacken der
Gestalt legt. Die Thatsache ist, dass das Gesicht nicht
vollständig materialisirt war, wie ich bereits gesagt habe,

*) Wie Frau v. BUle-Dahl mir in einem Briefe genauer darlegt. —


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