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Dankmar: Präliminarien zu einer Theorie der Spukerscheinungen. 281
meine Stellung gekostet, darf mich aber trotzdem noch
bei ihm und dem Bechtsanwalte Sehn. — P. ganz ergebenst
bedanken."*) —
Praeliminarien
zu einer Theorie der Spukerscheinungen.
Von Gr. Ii. Dankmar.
Motto: —• „Die Thataaohen sind unleugbar; eine Erklärung
kommt erst in zweiter Linie in Betracht
, und wenn es an einer solchen fehlen
sollte, so darf man nicht die Thatsaehen,
sondern die Unvollständigkeit unseres Wissens
in der Psychologie und Nervenphysiologie
darob beschuldigen.*4 —
(Dr. H. Bentheim: —
„Die Suggestion und ihre Heilwirkung/' I. 69.)
L
Wenn man in den Schriften unserer modernen Nervenphysiologen
liest, so kann man sein blaues Wunder erleben;
besonders, wenn man direct vom Studium Kluge% Wienholt's
oder Fücher's herkommt. Dinge, die vor einem Jahrhundert
als feststehende Thatsaehen galten, wie z. ß. die innere
Selbstschau, der Heilinstinkt, das Fernsehen der Somnambulen
, ja selbst das Yorhandensein eines magnetischen
Fluidums, werden schlankweg geleugnet. Der eine Theil
der Herren Exacten, der fortgeschrittene linke Flügel, will
alles in Suggestion und Hypnose auflösen, die anderen
anerkennen nicht einmal diese. Man glaubt zu träumen:
— achtzig Jahre nach Hufeland wird die innere Selbstschau,
fünfzig Jahre nach Schopenhauer und Haddok's „Emma" das
Hellsehen, achtzehn nach Craokes und Cox das Vorhandensein
einer psychischen Kraft geleugnet. Ununterbrochen aber
ereignen sich die Thatsaehen, und die unverdrossenen
Pionniere unserer Lehre gehen — unbeirrt vom Gelächter
der Thoren — ihren Weg.
Ganze Bibliotheken sind schon über occulte Materien
geschrieben worden, — trotzdem anerkennen gewisse Kreise
nicht einmal deren Thatsächlichkeit, viel weniger, dass sie
sich bemühen, dieselben zu erklären und in das Naturganze
*) Aehnliche vorbedeutende und sich erfüllende Träume werden
in meiner künftigen Artikelreihe: — „Weiteres Spuk- und Rätselhaftes
" — die Richtigkeit obiger Traumdeutung zur vollen Gewissheit
erheben. — Der Sekr. d. Eed.
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