Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 284
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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284 Psychische Studien, XXIV. Jahrg. 6. lieft. (Juni 1897.)

angeblichen Erscheinungen, so weit auseinander auch die
Zeiten und Länder liegen mögen, aus denen die Berichte
stammen.« — Der jüngere Plinius stimmt — wenn dem
Philosophen Athenadoros das kettenklirrende Gespenst
erscheint — mit dem überein, was Professor Ehrmann yon
dem Kandidaten Bitting in Pfeffel's Garten erzählt; dem
heiligen Gregorius werden schon die Pferde losgelöst und
zum Stall herausgezogen; genau dasselbe berichtet, Jahrhunderte
später, unser Justinus Kerner vom Oberst von Plessen
und von seinem eigenen Pferd. Wenn man genau zusieht,
tritt uns in allem Spuk Ein und Dasselbe entgegen, nur in
verschiedenen Variationen. Es muss also auch m ihm, trotz
aller Verworrenheit, eine gewisse Gesetzmässigkeit walten
und zwar — nach du Prel — die Gesetzmässigkeit
der intelligiblen Welt.

Als einfachste Art des Spuks sind die Schallphänomene
, d. i. Geräusche mannigfacher Art, zu
betrachten, deren zureichender Grund ein übersinnlicher ist.
Dieselben können zweierlei Art sein: — 1) sind sie telepathisch
veranlasste, objective Hallucinationen, die direct
im Gehirn erzeugt werden; 2) werden sie durch die fünf
Sinne vermittelt, beruhen also auf der durch Schwingungen
eines Körpers hervorgebrachten Erregung von Schallwellen,
welche durch das Medium des Aethers dem Ohre mitgetheilt
werden. In beiden Fällen ist aber die erregende Ursache
eine übersinnliche. Am häufigsten sind die zur ersten
Kategorie gehörenden Phänomene, welche direct durch die
centralen Nerven vermittelte Hallucinationen der passiven
Phantasie des Empfängers sind (= passio in distans). Oft
ist der Erreger einer solchen objectiven Hallucination zu
ermitteln; es kann ein Lebender, ein Sterbender, oder
endlich ein Verstorbener sein. In den beiden ersten Fällen
kann die telepathische Beeinflussung bewusst, oder unbewusst
geschehen; im dritten Falle geschieht sie oft indirect, indem
der Seher durch Eesidua (Gebeine, Blutflecke, Möbel u. s. f.)
zur psychometrischen Kückschau angeregt wird. Stets muss
man aber Lebende oder Sterbende als selbstthätige Agenten
und nicht als Media (d. i, passive Vermittler fremder
psychischer Eindrücke) bezeichnen.

Diese Spuk-Geräusche sind verschiedenster Art, und
Jedem, der in's Gebiet der Mystik nur einen Blick geworfen
hat, ist z. B. das elementarste Urphänomen der K1 o p f t ö n e
bekannt. Dies unscheinbare Phänomen hat bekanntlich An-
lass zur jetzigen grossen spiritualistischen Bewegung gegeben
und zwar, als es im März 1848 bei der Methodistenfamilie
Fox in Hydesville auftrat und intelligente Mittheilungen aus


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