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292 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1897.)
fünfzehn bis zwanzig Secunden anhaltendes, wüthendes
Wirbelgeklapper in der oben beschriebenen Weise. — Die
Planchette wurde sodann entfernt und die Tischrücksitzung
wieder aufgenommen.
In der Sitzung am 27. Januar 1892 wurden die
Planchetteversuche mit Erfolg fortgesetzt. — Am Abend
des 2. Februar durfte unser Hauptmedium Unwohlseins
halber sich an der Sitzung nicht betheiligen. Wir setzten
uns daher ohne dasselbe zum Tisch. Josmag meldete sich
trotzdem, wenn auch schwächer als sonst, und theilte uns
mit, dass für die Zeit, welche unser bisheriges Medium von
unseren Sitzungen werde fern bleiben müssen, ich sein
Hauptmedium sein würde. Der Charakter der sich kundgebenden
Intelligenz blieb ungeachtet dieses Mediumwechsels
(wie ich schon in meinem ersten Bericht erzählt habe) in
der Folge genau derselbe, wie er sich früher gezeigt hatte.
Auf meine Frage, ob nun meine Hand mit der Planchette
schreiben würde, bejahte er und stellte einen erfolgreichen
Versuch dieser Art für die nächste Sitzung in Aussicht.
Er hielt auch Wort. In der Sitzung vom 4. Februar erklärte
er, dass die Planchette unter meiner Hand in circa zehn
Minuten schreiben werde. Ich iegte nun meine rechte Hand
auf die Planchette und wartete der Dinge, die da kommen
sollten. Schon in der zweiten Minute empfand ich ein
eigenthümüch ziehendes Gefühl in den Handnerven, Es war,
als ob mit feinen Saugpumpen aus den Nerven an den
Fingerspitzen etwas herausgesogen würde. Die Planchette
begann zu knistern und zu krachen, ähnlich wie bei den
ersten Sitzungen der Tisch gekracht hatte. Nach etwa acht
Minuten begann die Planchette sich zu bewegen und fuhr
in wirren Strichen über das Papier hin; dann, nach Aufforderung
, Worte zu schreiben, schrieb sie in deutlich lesbaren
Buchstaben: — „Emil ist ein gutes Medium." — Dann
wurde — „Musik" — geschrieben. Auf die Frage, wer spielen
solle, wurde — „Bertha" — geschrieben. Es wurde also dem
Wunsche gemäss musicirt. Die Planchette tanzte dazu, aber
ziemlich schwach und matt. — In der Sitzung vom 5. Februar
setzte ich meine Planchette-Experimente fort. Nach Aufforderung
wurde heute der Name — „Peter Josmag" —
geschrieben. (Die Schriftzüge dieser Unterschrift waren
ähnlich jenen, welche die unter der Hand unseres früheren
Mediums in der Sitzung vom 26. Januar entstandene Unterschrift
zeigte; doch ist dieser Umstand, nachdem ich letztere
gesehen, von keiner grossen Bedeutung.) Darauf wurde
unaufgefordert eine Art von arabeskenförmig verschnörkelten
Blättern gezeichnet
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