Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 332
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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332 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1897.)

dabei geträumt, er käme nach Mehringen in die Pfarrerwohnung
, wo er neben der Thür drei übereinander gemauerte
Sitze sah, über die er sich sehr wunderte. Nach mehr als
zwanzig Jahren kam er als Prediger nach Mehringen, wo
er nie zuvor gewesen war. Beim Besuch der Wittwe seines
Vorgängers fand er in der Pfarrerwohnung thatsächlich die
Stube mit den drei Sitzen. — Einen noch eigenthümlicheren
Fall berichtet Schopenhauer. Zu Nevent in Glocestershire
wurde eine Untersuchung über den im Nasser gefundenen
• Leichnam eines gewissen Marc Lane abgehalten. Der Bruder
des Ertrunkenen hatte bei der ersten Nachricht von dessen
Verschwinden ausgerufen: — „Dann ist er ertrunken; denn
es hat mir diese Nacht geträumt, dass ich, tief im AVasser
stehend, bemüht war, ihn herauszuziehen." — In der nächsten
Nacht träumte ihm noch einmal, der Todte läge bei der
Schleuse von Orenhall, auch sah er neben der Leiche eine
Forelle schwimmen. Als er am nächsten Morgen mit einem
dritten Bruder die Stelle aufsuchte, sahen sie thatsächlich
die Forelle im Wasser und dicht daneben die Leiche des
Ertrunkenen. — Ein Freund Schorner's, der Lehrer Rase in
Arnsdorf, träumte 4860, es käme ein Weib zu ihm und
melde, sein Vater habe Stiche in der linken Brustseite und
wolle sterben. Am Morgen erzählte er den Traum seiner
Frau, und noch ehe er ausgesprochen, traf die Botin mit
der Trauerkunde« ein. Etwas ähnliches berichtet Haydn in
seinem Tagebuch: — Am 25. März 1792 war in dem Concert
des Herrn Barthelmann ein Prediger, der, als er ein Andante
in G-dur von Haydn's Compositionen hörte, in Trübsinn
verfiel, weil ihm in der Nacht vorher geträumt hatte, dass
dieses Andante, sobald er es hören würde, seinen Tod verkünde
. Er verliess die Gesellschaft, legte sich nieder und
starb* — Wunderbarer noch ist ein Doppeltraum, von dem
Justinus Kerner meldet. Ein Lehrer träumte, er kaufe in
einem bestimmten Lottobureau ein Loos mit einer deutlich
erkennbaren Nummer. Am nächsten Tage befahl er seinen
Angehörigen, die Nummer zu setzen; es wurde indessen
vergessen. Bei der Ziehung fiel der Hauptgewinn auf die
geträumte Nummer, und der Lehrer begab sich nun nach
dem Lottobureau, um zu sehen, ob auch dieses dem im
Traume geschauten gleiche; es war der Fall, und sonderbarerweise
redete der Verkäufer ihn sofort mit „Herr Schullehrer
" an. Befragt, woher er ihn denn kenne, erwiderte
jener: — „Mir hat geträumt, Sie hätten ein Loos bei mir
gekauft, und ich sah Sie so deutlich vor mir stehen wie
jetzt." — Beide Träume fielen in dieselbe Nacht. (Berliner
„Staatsbürger-Ztg." Nr. 107 v. 5. März er.)


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