Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 333
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen,

333

n) Weitere Mittheilungen über „ Wahrträume."

— Zu diesem Thema erhalten wir folgende Zuschrift: —
Mein Urgrossvater war seiner Zeit Vicar bei einem Decan
in N. Dieser sagte ihm einmal, er solle ein Buch oben in
seinem Studirzimmer holen. Der Vicar ging hinauf; als er
aber die Thür öffnete, sah er einen Sarg in dem Zimmer
stehen und den Decan darin liegen. Entsetzt ging er sofort
zurück und sagte, er habe das Buch nicht gefunden. Der
Decan schickte ihn nochmals hinauf; aber der Vicar hatte
dieselbe Erscheinung und kehrte wieder ohne das Buch
zurück. Darauf ging der Decan selbst hinauf und brachte
das Buch mit den Worten: — nWo haben Sie denn Ihre
Augen gehabt? das Buch lag ja auf dem Tisch." — Der
Vicar hatte inzwischen den übrigen gerade anwesenden
Kollegen mitgetheilt, was er gesehen hatte. Im Verlauf
weniger Wochen starb der zuvor noch ganz rüstige Decan.

— Später war der Vicar einmal bei einer Pfarrersversammlung
sehr gedrückt. Auf die Frage, was ihm fehle, sagte er: —
„Wenn wir das nächste Mal wieder zusammenkommen, werden
nicht alle dabei sein." — Als die anderen nachforschten,
wer bis dahin nicht mehr am Leben sein werde, sagte er,
er wolle den Namen des Betreffenden aufschreiben, er müsse
aber in einem verschlossenen Couvert aufbewahrt bleiben,
damit man nicht sagen könne, dass seine Mittheilung schuld
am Tode des Betreffenden sei. Wirklich starb vor Ablauf
der nächsten vier Wochen ein damals noch ganz gesunder
Kollege, und bei der Eröffnung des Couverts, das in den
Händen eines Kollegen geblieben war, fand sich der Name
des Betreffenden notirt. Aehnliches wiederholte sich noch
öfter. Aber auch seinen eigenen Tod sah er voraus. Er
war ein sehr guter Mathematiker und gewann bei einem
Preisausschreiben der englischen Regierung über Schiffsbauangelegenheiten
nicht blos den ersten Preis, sondern erhielt
auch ein pecuniär sehr glänzendes Angebot als Vorstand
einer Werft. Als er seiner Erau das mittheilte, fügte er bei,
er wolle es ihr anheimstellen, ob er davon Gebrauch machen
solle, da er nicht 45 Jahre alt werde (er stand damals im
43ten). Da andere derartige Vorhersagungen stets in Erfüllung
gegangen waren, sagte seine Frau, unter diesen
Umständen wolle sie lieber in der Heimath bleiben. Einige
Wochen nachher besuchte der Pfarrer einen Typhuskranken,
welcher gerade stark delirirte, aus dem Bett sprang und den
Pfarrer wiederholt umarmte. Dies alterirte ihn so, dass er
sofort auch den Typhus bekam und daran starb. Es ist
anzunehmen, dass er seiner Erau gegenüber die Zeit seines
Todes absichtlich weiter hinausgerückt hat, um sie weniger


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