Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 338
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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338 Psyehfcohe Studien. XXIV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1897.)

Obrist zu folgen, so findet man, bei etwa 10 Centimeter
Entfernung von der Haut, eine zweite Lage von Empfindlichkeit
. So kann man sagen, dass im ersten Falle die
Sensibilität sich in Bewegung umgesetzt hat.

Nachdem de Bockas zwei bis drei Minuten lang magnetische
Striche über Kopf und Körper Eusapia's gezogen hat, erklärt
dieselbe schlafend, dass sie an ihrer rechten Seite ein
Phantom erscheinen sehe, und an dem angegebenen
Punkte findet sich auch das Gefühl localisirt. Wie bereits
in früheren Fällen, verweigerte Eusapia, diesen Versuch zu
verlängern. Es wurde die Erfahrung gesammelt, dass wenige
Striche genügten, den Eintritt des Trancezustandes zu beschleunigen
und damit Zeit zu sparen.

In der zweiten Sitzung am 4. October musste man
einsehen, dass es unmöglich sei, die Phänomene nach Wunsch
zu reguliren, und dass man Eusapia hierin freien Willen
lassen müsse, wenn man nicht auf ausgeprägte Ergebnisse
verzichten wollte. Alle Phänomene zeigen sich unerwartet,
können auch nicht nach Belieben wiederholt werden, sei es,
dass eine Art Entladung der Electricität das Medium
geschwächt hat, sei es, dass eine unbekannte, eigensinnige
Kraft ihr Spiel treibt.

Gegen Ende der ersten Sitzung legte Eusapia in wachem
Zustande die flache Hand auf einen leichten Tisch und hob
ihn horizontal etwa 20 Centimeter vom Boden. Dann löste
sich der Tisch von der Hand, senkte sich ganz langsam
3 bis 4 Centimeter von der Hand und fiel dann erst schwer
auf den Boden nieder. In der vierten Sitzung am 8. October
stellte sich Eusapia (nicht in Trance) an die Schmalseite
des Tisches, die Hände geballt, mit nach Oben gerichteten
Nägeln, und in etwa 15 Centimeter Entfernung, so dass sie
völlig isolirt war. Der Tisch gleitet zurück; diesen Augenblick
benützt de Bockas, um seine Hand schnell zwischen Eusapia
und den Tisch zu bringen und daselbst die Luft zu kneifen.
Eusapia stösst einen Schmerzensschrei aus, schlägt nach ihm,
sagt, er habe ihr wehgethan,*) und beweist damit wieder,
dass zwischen ihr und dem Tische eine Verbindung besteht.
Gern hätte man das Phänomen durch photographische Aufnahme
fixirt. aber eine Wiederholung konnte nicht erlangt
werden.

In der zweiten Sitzung hatte man eine leichte Holzkiste
, deren Oberfläche durch ein durchlöchertes leinenes

*) Man vergl. hierzu „Psych. Studien" Juli-Höft 1893 8. 321 ff.
Ch. de Thomassm's Mittheilungen von „Uebertragung der „Sensibilität
." — Der Sekr. d. Red.


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