Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 369
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0377
Wittig: Die Nativit&t oder das Horoskop.

369

erröthet. Indem aber viele andere Speisen aufgetragen waren,
und das Lamm noch nicht zum Vorschein kam, wurde von

Sr. Excellenz hiernach gefraget--. Nun warf sich der Koch

zu dessen Füssen, und erzählte voller Schrecken den ganzen
Verlauf vor allen Anwesenden, wie der Wolf dies Lamm
vom Spiesse herunter gefressen habe. Alle erstaunen jetzt,
nur der Herr General von Schafgotsch hörte dies mit gelassner
Miene an, legte aber doch das Messer auf den
Tisch mit den grossmüthigen Worten: — „Pro patria mori
decus est! Es ist eine Ehre, sein Leben für's Vaterland zu
lassen: der Wille des HErrn geschehe! Ich weiss, dass ich
jederzeit meinem Kaiser treu gedienet, und des Landes
Bestes redlich gesucht, und du, HErr (mit gen Himmel
erhobnen Augen sezte Er hinzu), wirst meine Unschuld an
den Tag legen," — Es fand sich auch sogleich ein Schauer
(Alteration) in seinem Körper ein, und begab er sich zu
Bette. — Denkwürdig ist's doch immer, was hier geschehen
ist, und die Erfahrung hat leider das Prognostikon des
M. Thym's wahr gemacht. [Hierzu folgt in einer zwei Quartseiten
füllenden Note in Petit die Geschichte der Hinrichtung
des Generals, die wir jedoch im Folgenden etwas verkürzter
wieder geben. — D e r S e k r. d. R e d.] Anno 1637, als die
Schafgotschische Güther sequestrirt wurden, bekam auch Er
(Thiem) seine Dimission, bey der Kirchensperre, und er ging
drauf bald von hier. Er ist 1657 Pastor zu Gros-[?Tief-]
Hartmannsdorf im Jaurischen, und 1640 eben dergleichen
zu Wüste - Giersdorf im Frankenstein'schen gewesen. An
beyden Orten ist er vertrieben worden, welches er sich selbst
vorher prognostizirt hatte.14 —

Jedenfalls ist er erst nach diesen Vertreibungen nach
Goldberg gekommen, wo seinem Sohne Ignaz noch 1773 der
in vorhergehender Note erwähnte spätere Pastor von Parchtvitz
geboren wurde. Doch vermögen wir über sein Ende in den
uns zur Zeit allein zugänglichen Bänden der Ehrhardfschm
„Presbyterologie" nichts weiter zu finden.

Nach Müllems Darstellung wäre der Tod des Grafen
und des Lammes schon im Jahre 1633 prognostizirt worden.
Nun ist Thym nach Ehrhardt erst am 9. September 1634
als Substitut von Giersdorf ordinirt worden. Es ist aber
höchst wahrscheinlich, dass er sich schon vor diesem Datum
längere Zeit zur Aushilfe für seinen erkrankten Pastor, oder
gar als Informator resp. als Burggeistlicher auf dem Kynast
aufgehalten hat. Nach Ehrhardt hätte er die betreffenden
Nativitäten gar erst am 25. Merz 1635 gestellt. Das
wäre ja über ein volles Jahr nach Wallenstein 's Ermordung
am 25. Februar 1634 geschehen, was ganz unwahrscheinlich

FfyohiMhe Studien. Juli 1897. 24


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0377