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370 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1897.)
und ein offenbarer Druckfehler ist. Schaffgotsch wurde nachweislich
schon am 24. Februar 1634 zu Ohlau verhaftet und
nach Glatz, Budweis, Wien, Pilsen und Regensburg abgeführt.
Nach Ehrhardt hätte er erst den 25. Juni 1635 den Befehl
des Kaisers erhalten, sich in Regensburg zu verantworten,
welcher Befehl offenbar dem bereits Gefangenen erst in
Pilsen zugestellt wurde, wohl um ihn nicht in Wien in der
Nähe des Hofes richten zu müssen. Uns scheint daher
Müller'$ Jahr 1633 doch wohl das richtigere zu sein, während
Ehrhardt sonst in der Ausführung der Ereignisse selbst weit
Vollständigeres als Müller giebt. (Fortsetzung folgt.)
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Kaiser Karl IV. über einen üpnk anf der
alten Präger Veste.*)
Von Dr. Emil KrasnicM in Wall. Meseritsch.
Herr G. L. Dankmar bemerkt in seinen interessanten
„Praeliminarien zu einer Theorie von Spukerscheinungen"
in „Psych. Studien45 Juni-Heft 1897 S. 281 ff. auf S. 283 fi.
sehr richtig: — »Der Forscher findet in allen Jahrtausenden
Zeugnisse für spukhafte Thatsachen, die meist so grobsinnlich
sind, dass deren Konstatirung die einfachste ist; es muss
ihnen etwas Gemeinschaftliches zu Grunde liegen und ein
wahrer Kern zugesprochen werden. Auch Schopenhauer ist
der Ansicht, dass der Charakter aller derartigen Erscheinungen
in allen Jahrtausenden ein und derselbe ist; es ergebe sich
eine vollkommene Aehnlichkeit in dem ganz eigenthümlichen
Hergang in der Beschaffenheit der angeblichen Erscheinungen,
so weit auseinander auch die Zeiten und Länder liegen
mögen, aus denen die Begriffe stammen." — Als Beleg hierfür
erlaube ich mir, die Erzählung KarH iF.**), deutschen
Kaisers und Königs von Böhmen (geboren 1316, gestorben
1378), betreffend eine von ihm selbst beobachtete Spuk-
*) Wohl im Jahre 1835, als Karl noch Markgraf war? —
Der Sekr. d. Red.
**) Vergl. (Iber ihn „Psych. Stud." Deeember-Heft 1895 S. 553,
November-Heft 1895 S. 495, desgL Juli-Heft 1893 S. 338 ff. Nur ist
im Deoember-Heft 1895 zu berichtigen, dass Herzogin Anna von
Schweidnitz-Jauer und Herrin von Striegau nicht die 3., sondern die
2. Gemahlin ifarfs IV. im Jahre 1353 wurde. — Der 8ekr. d. Rod.
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