Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 372
(PDF, 203 MB)
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372 Psychische Studien, XXIV. Jahrg. 7. Heft, (Juli 1897.)

Prager Veste beim alten Burggrafschaftsgebäude an, wo
wir einige Jahre hindurch Aufenthalt genommen hatten,
bevor der grosse Palast erbaut worden war;*) zu nächtlicher
Stunde legten wir uns in's Bett, Bussko (Bohuslaw)
von Wetkarticz der Aeitere in ein anderes vor uns: — im
Zimmer war ein grosses Feuer (angezündet), da es Winterszeit
war, und ^s brannten viele Kerzen im Zimmer, so dass
es Licht genug gab, und Thüren und Fenster waren
sämmtlich verschlossen. Wir hatten schon zu schlafen
begonnen, da geht Etwas, ich weiss nicht was, im
Zimmerumher, so dass wir beide erwachten; wir Hessen
den genannten Bussko aufstehen, damit er nachsehe, was
das sei. Dieser erhob sich, ging im Zimmer herum, suchte,
sah (aber) nichts und konnte auch nichts finden. Er machte
sodann ein grösseres Feuer, zündete mehr Kerzen an, ging
zu den Humpen, die, mit Wein gefüllt, über den Bänken
standen, trank und stellte, nachdem er einen Trunk gethan,
einen Humpen neben eine grosse brennende Kerze. Darauf
hin legte er sich wieder zu Bett, Wir (aber) sassen, mit
unserem Mantel angethan, auf dem Bette, hörten herumgehen
, konnten aber dennoch Niemanden sehen.**)
Während wir so mit dem vorhin erwähnten Bussko die
Humpen, die Kerzen beobachteten, sahen wir (plötzlich)
den Humpen geworfen: eben dieser Humpen
wurde — wir wissen nicht, von wem, — über
das Bett des Bussko hinaus von einer Ecke des
Zimmers bis an die andere (gegenüber befindliche
) Wand geschleudert, so dass er, von der
Wand zurückgeworfen, mitten in's Zimmer

und seines Sohnes erst auf dem Wege gütlicher Verhandlungen und
einer späteren Heirath der vorgenannten Nichte und Erbin Bolko'&
durch letzteren erreicht wurden, ßalbinus giebt leider keine bestimmte
Jahreszahl an, bemerkt aber zum Schlüsse: — „Haec ex vita Caroli lV.f
quam JPrecherus edidit, exscripsi, ne verbo mutato*4 — d. h. „Dies
habe ich aus der Lebensbeschreibung KarV* IV., die Frecherus herausgegeben
hat, ohne Wortveränderung ausgeschrieben." — Wir haben
inzwischen in Bibliotheken Kecherchen nach Jßrecherus eingeleitet,
deren Resultat wir später kundgeben werden, ob vielleicht ein ganz
bestimmtes Datum darin zu ermitteln ist. — Der Sekr. d. Red.

*) Dies war 1333 geschehen. Folglich muss dieser spukhafte Vorgang
nicht lange nach diesem Jahre angesetzt werden, weil Karl IV.
sonst wohl schon im neuerbauten Paläste genächtigt haben würde. —

Der Sekr, d. Red.
**) Man vergl. hierzu Dr. Gustav v. Gaj*& „Zwei unerklärbare
Vorgänge aus meinen Jugendjahren" in „Psych, Stud." April-Heft 1897
S. 191 ff. — Ferner „Ein Spuk bei Losnica in Serbien" Mai-Heft 1896
S. 240 und Deobr.-Heft 1896 S. 684 sub g) „Ein Spuk bei Nimptsch
in Sohlesien". — Der Sekr. d. Red.


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