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v. Krasnicki: Kaiser Karl IV. Aber einen Spuk in Prag. 373
fiel. Als wir dies sahen, erschraken wir gar sehr; fortwährend
hörten wir Jemanden im Zimmer umhergehen,
sahen aber Niemanden. Nachdem wir uns jedoch mit dem
heiligen Kreuze bezeichnet im Namen Christi, schliefen wir
bis zum Morgen; am Morgen standen wir auf, fanden den
Humpen, so wie er hingeschleudert worden war, mitten im
Zimmer und zeigten ihn unseren Dienstleuten, als diese
Morgens zu uns kamen,u —
Die schlichte, schmucklos - ungekünstelte Darstellungsweise
dieses Berichtes macht entschieden den Eindruck,
dass hier reine, ungeschminkte Wahrheit erzählt wird. Wie
sympathisch wirkt die ruhige, gottvertrauende Art der
beiden edlen Herren, die schliesslich sich fromm bekreuzen
und dann trotz allen mystischen Spuks doch ruhig bis zum
Morgen schlafen! Vertreter unserer nervös-aufgeklärten
Kulturepoche wären wohl darob zunächst ganz aus dem
Häuschen gerathen; die weitere Fortsetzung der Affaire
wäre grosses Geschrei und wüthendes Zeitungsgeschnatter,
der Abschluss aber die juristische Verurtheilung Busskcfs
von Wetharticz wegen „groben Unfugs" gewesen.
Baibin (dessen Bedeutung und Ehrenhaftigkeit auch von
modernen Porschern anerkannt wird, die ihm nur den einen
Vorwurf machen, dass er so „stark wundergläubiga gewesen
sei), knüpft an obigen Bericht noch folgende Bemerkung: —
„Huic, quod Carolas IV. narrat, exemplo simile aliud
(quod aetate nostra in Arce Bohemiae notissima Sacerdoti
cuidam e Societate, viro gravissimo, contigit,) subjicere
possem; sed jam scribere taedet ea, quae ubique et legimus
et audimus." .. (Zu Deutsch): — „Diesem Fall, den Carl IV.
erzählt, könnte ich Aehnliches oeifügen, (was zu unserer
Zeit auf einer wohlbekannten Burg Böhmens einem Priester
unseres Ordens, einem sehr würdigen Manne, passirte,) aber
es widerstrebt (mir) schon, über Dinge zu schreiben, von
denen wir überall lesen und hören." . . . Wir bedauern
dieses Verschweigen, finden jedoch den angedeuteten Vorfall
vielleicht noch einmal bei einem anderen Zeitgenossen
ausführlicher erwähnt.
Heilung eines Giftschlangen bisses durch
Wasser and Gebet«
Jaska, Kroatien, 8. Dezember 1896.
Geehrte Eedaction!
Da im „Hrvatski Branik" keine weitere Nachricht über
die von mir mitgetheilten Phänomene (VIII. Heft der
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