Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 379
(PDF, 203 MB)
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Mummert: Geheim wissen auf dem Lande. 379

Heimweges nun wollte er bei *„* übernachten. Schon nach
der ersten Nacht aber erklärte er der Frau des ***, dass
er um keinen Preis mehr bei ihnen übernachten wolle: —
in ihrem Hause sei „etwas nicht ganz richtig." Nach der
zweiten oder dritten Nacht lief er auch wirklich davon,
weil er es nicht mehr aushalten konnte.

2. Der „Pülenschmeder."*)

(Aehrenschneider.)

n Wo der Pillenschnieder durch das Feld gegangen ist,
da giebt's keine Frucht", so sagt der allgemeine Glaube
der dortigen Gegend. Als in einem Frühjahr das Ä?sche
Ehepaar auf das Feld hinauskam, um nach dem Stand der
Saaten zu sehen, fanden sie in ihrem Kornfeld die Spur
einer eigenartigen Zerstörung. In der Breite eines halben
Fusses waren in der Diagonale, quer über das ganze Feld,
sämmtliche Halme abgeschnitten, die abgeschnittenen Halme
aber lagen der Länge nach in der entstandenen Gasse.
Hätte ein Thier, so meinten die aus Hunger das

Getreide abgefressen, so würde es die Halme doch aufgefressen
haben, und dann fressen die Thiere das Getreide
doch auch nicht so regelmässig ab, als wie mit einem Messer
weggeschnitten, wie dies sich hier zeigte. Auf meinen
Einwurf, dass die einfachste Erklärung doch die Rache
eines boshaften Menschen wäre, meinten sie, dann hätte
man doch wenigstens eine Fuszspur sehen müssen. Die
einzige Spur aber, die sich fand, war ein oft wiederholter
Abdruck, der ungefähr einem Rehhuf ähnlich war, nur
grösser. („Was hinkt der Kerl auf einem Bein?!") —
Uebrigens, wie käme es dann, so frugen sie mich, dass ein
solches Feld, wo der Pillen Schnieder durchgegangen sei, fast
gar keine, oder nur sehr schwache Frucht trage? Jedesmal
, wenn der Pillenschnieder durch ihr Feld gegangen
sei, hätten sie nur den vierten Theil der Scheffelzahl ausgedroschen
, die das Feld einbringen soll; obwohl es durchaus
günstige Jahre gewesen und alle Nachbarn reichliche Frucht
gehabt hätten. — Ob es nun etwa eine Gewohnheit des
Wildes ist, so kunstgerecht abzugrasen, und ob die Sache
dadurch vielleicht eine sehr natürliche Erklärung erhalten
könnte, vermag ich, als Nichtjäger, schwer zu beurtheilen.

*) Nach anderen Berichten auch der „Bilwitzsehneider" oder
„Binsenschneider" genannt Ueber ihn bringen wir später noch einen
etwas ausführlicheren Artikel. — Der Sekr. d. Red.


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