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388 Psychische Studien. XXIV, Jahrg. 7. Heft. (Juli 1897.)
anvertraute. Da der Meister mir kein Schweigen darüber
auferlegte, werde ich es diesen Aufzeichnungen folgen
lassen." —
(Fortsetzung folgt.)
Kurze Notizen.
a) Druckfehler-Berichtigungen: — Im Juni-Hefte
1897 ist Seite 297 Zeile 4 v. o. — Einwirkungen — anstatt
„Einrichtungen" zu lesen, und Seite 298 Zeile 1 v. o.
ist das — „wie" — auszulassen.
b) „Wir sind so klug, und dennoch spukt's in
Tegel"! — Posen, den 16. Mai 1897. — Ueber einen
interessanten Fall von dem Erscheinen eines Doppelgängers
von Wilhelm von Humboldt berichtet Bayard Taylor
in seinem Werk: — „Goethe*s Faust, Erläuterungen und
Bemerkungen dazu44 (Leipzig, Th. Griebels Verlag 1882)44
S. 96—97: - „Im Jahre 1797 wurde das Schloss Tegel,
der Landsitz der Gebrüder Humboldt, von Geistererscheinungen
heimgesucht.44 — Taylor fährt fort: — „Das Gerücht
hiervon machte ein solches Aufsehen, dass eine Unter-
suchungskomraission nach Tegel abging, welche der Sache
auf den Grund kommen sollte. Alle Bemühungen dieser
Art blieben jedoch erfolglos und die Ursache des gespenstigen
Treibens unentdeckt. — In seinen Tagebüchern erzählt
Varnhagen von Ense, der Minister {Wilhelm) von Humboldt
habe seinen Doppelgänger gesehen. Derselbe sitzt
Abends am Schreibtisch, als sein Bedienter eintritt, vor
Schrecken erbleicht und aussagt, dass er soeben aus dem
Schlafzimmer seines Herrn komme, wo er ihn habe im
Bette liegen sehen. Der Minister folgte dem Diener dorthin,
erblickte sich wirklich im Bette liegend, betrachtete sich die
Sache eine Weile und ging dann still von dannen. Nach
einer halben Stunde war die Erscheinung wieder verschwunden
.4* — Hochachtungsvoll und ergebenst Bodenstedt.
Anmerkung des Sekretärs der Redaction. — Bei
dieser dankenswerthen Auffrischung zweier im Leben
Wilhelm v. Humboldts sich ei eignenden spukhaften Vorgänge
erinnern wir zunächst an unsere Note zu S. 104 der im
Verlage von Oswald Mutze in Leipzig 1875 erschienenen
deutschen üebersetzung von Alfred Rüssel Wallace's
Schrift: — „Eine Vertheidigung des modernen
Spiritualismus, seine Thatsachen und Lehren44
(162 S. gr. 8°), woselbst die Stellen in Goethe1 s „Faust* unter
den Scenen der Walpurgisnacht ausführlich wiedergegeben
sind, in denen der „Proktophantasmist44 oder „Steiszseher44
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