Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 394
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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394 Psycbisebe Studien. XXIV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1897.)

dürfte aber wohl nachstehender Teufelsspuk sein: —
'Am [Montag den] 18. October 1630 hat sich eine wunderbare
Geschichte begeben. Denn als ein Kutschersweib vor
dem Petersthore wegen itzlicher Schulden, damit sie ihr
Ehemanr verstricket, in Schwermuth gerathen und darüber
sich sehr bekümmert, ist ein unbekannter Mann,
vermuthlich der Teufel fff, zu ihr gekommen und hat
gesagt, er sähe wohl, was ihr Anliegen sei, sie solle mit
ihm aus dem Hause gehen, er würde ihr drüben am Walde,
bei der Pleisse, einen Schatz zeigen. Als sie nun mit ihm
gegangen und sie an's Wasser gekommen, hat er sie ergriffen
und hineingeworfen. Sie ist aber mit Hilfe des lieben
Gottes wieder herausgekommen und nach Hause gelanget.
Montags darauf, als gemeide Frau in die Kirche gehen
wollen, ist ein s c h w a r z e r B o c k, abermals der Teufel fff,
auf dem Wege herangetreten und neben ihr hergegangen.
Als sie ihn aber von sich wegstossen wollen, hat er sie auf
die Hörner gefasst und darauf fort an einen unbekannten
Ort getragen, allda sie acht Tage verblieben und weder
gegessen noch getrunken, Ist aber wunderlicher Weise beim
Leben erhalten und endlich von einem Bauer auf den
richtigen Weg geführt worden und frisch und gesund wieder
anheim kommen.1 — Was der Ehemann zu diesem Verhältniss
seiner Frau 'mit dem Teufel' gesagt hat, verräth das Buch
nicht." — Das ist Alles, was der Referent darüber zu
bemerken weiss, und dazu von vornherein noch die durch
nichts veibürgte Insinuation, das Mitgetheilte sei „ein Hauptstück
aller schöpferischen Talente Kritzinger**", während
dieser doch den Vorgang nicht selbst erfunden, sondern
offenbar nur aus einer älteren Chronik aufgenommen haben
kann. Aber unsere gegenwärtigen Herrn Zeitungs-Corre-
spondenten verstehen nichts weiter, als über dergleichen
Berichte zu spötteln, um sich dadurch als hoch aufgeklärt
zu zeigen, und ahnen gar nicht, dass hinter solchen alten
Geschichten gewisse psychologische Thatsachen und Erlebnisse
stecken, welchen erst die neuere Zeit nach Wiederentdeckung
des einst ebenso bespöttelten Thierischen
Magnetismus und Hypnotismus wieder ihre wissenschaftliche
Aufmerksamkeit zuzuwenden geruht. Wir haben es hier mit
einer Frau im offenbar somnambulen Zustande zu thun und
mit Visionen und Erlebnissen, die ihr erster Berichterstatter
leider nicht so wortgetreu erzählt hat, wie es der der Seherin
des „ Hans Jagenteufel, des Wilden Jägers bei Dresden", im
Jahre 1644 zum Glück gekonnt hat (s. „Psych. Studien"
December-Heft 1893 S. 573 ff.), weshalb hier der „Teufel
als Erklärung des Unverständlichen für ihren Berichterstatter


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