Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 402
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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402 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 8. Heft (August 1897.)

dieses Klosters Pater Seldrer und gebe Jedem kund, der
dies liest, dass sich Alles, was ich in der Nacht von 17.
und 18. dieses Monates sah und hörte, folgendermaassen
ereignete: —

„'Ich bin den 17. 1. M. gerade um 11 Uhr Nachts,
also vor der Frühmesse, erwacht. Um 11% hörte ich ein
Gepolter im Gange und zwar in der Nähe der Kammer
Sr. Hochwürden des Pater Guardians, welcher krank war.
Sobald ich dies hörte, stand ich auf und ging aus der
Zelle in den Gang, um die Ursache des Geräusches zu
erforschen. Gleich darauf hörte ich ein Geräusch und
einen Ton aus der Uhr, welche sich in der Nähe von des
Guardians Zelle befindet, und welche nicht geht. Darauf
hin hörte ich ein Geräusch (ähnlich dem Geräusche, welche
eine Mönchskutte beim Gehen verursacht,) neben mir vorüber
rascheln, welches sich immer schneller und schneller auf die
entgegengesetzte Seite des Ganges entfernte, bis es vor
einer Zelle stehen blieb, worauf ich einen langgedehnten,
wehklagenden Laut ,o jojS = o weh!' hörte. — Nachdem
der Ton verhallt war, bemerkte ich etwas einem unbestimmten
Nebel ähnliches, wie es sich mir näherte und bei mir
stehen blieb. Und zum zweiten Mal hörte ich denselben
wehklagenden Laut und zwar gerade vor mir.

„'AU* dies erzählte ich den anderen Tag Sr. Hochwürden
dem P. Guardian, worauf er mir mittheilte, dass er
ein vollkommen gleiches Geräusch schon um 10% Uhr gehört
habe. Darauf hin befalü er mir unter Androhung einer
strengen Busse, ich solle, wenn ich die laufende Nacht
wieder etwas dergleichen hören würde, fragen, wer das sei,
und was er wolle. Ausserdem gab er mir den Auftrag,
den 19. eine heilige Messe für die armen Seelen im Fegefeuer
zu lesen, da vielleicht eine solche Seele um Hilfe bitte.

./Die nächste Nacht legte ich mich zur gewöhnlichen
Zeit nieder und schlief ein. Um 11% Uhr wachte ich auf
durch ein starkes Klopfen an meine Thür und erschrack
dermaassen, dass ich nicht — ,ave! = herein'/ — sagen
konnte. Gedenkend aber der mir angedrohten Busse,
sprang ich aus dem Bette, hing mir die Stola um und
machte die Zellenthür auf, um zu sehen, was es sei. Da
hörte ich dasselbe sich entfernende Geräusch, wie die vorige
Nacht. Sobald ich dies hörte, ging ich in die Zelle zurück,
kniete vor dem Betstuhle nieder, betete das ,de profundis'
(den Psalm: — ,Aus der Tiefe') und ersuchte Gott, mir
die Kraft zu geben, den Geist anreden zu können. Darauf
hin hörte ich wiederholt ein Klopfen an meiner Thür, aber
ein viel schwächeres, als das erste Mal, worauf ich in


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