Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 418
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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418 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 8. Heft (August 1897.)

und Bemerkungen zu uns gemacht, was die Entwickelung
des Phänomens gehindert zu haben scheint. —

Am Abend des 1. Februar 1896 waren Fräulein Basler
und Herr Anton Basler bei uns zu Besuch. Ein Freund von
mir, Doctor der Medicin welcher damals als Gast in
meinem Hause weilte, nahm an der Gesellschaft Theil. Im
Verlaufe des Gespräches erklärte sich Fräulein Basler bereit,
mit Rücksicht auf meinen Gast, einen Versuch automatischen
Schreibens zu machen. Es dauerte auch heute sehr lange,
bevor die kritzelnden Anfangsbewegungen in Schrift tibergingen
, vielleicht auch in Folge grösserer Befangenheit des
Mediums, welches sich von einer ziemlich zahlreichen Gesellschaft
beobachtet sah; schliesslich aber entwickelten sich
mit gewohnter hastiger Eile folgende Zeilen: —

„Jage nicht nach Glück und Freuden,
So nur kannst den Weg des Heils erringen.
Lerne Dich der Allmacht Willen beugen
Und den Feind des eignen Ich bezwingen."

Während wir noch über das Geschriebene sprachen,
stand Dr. T. (mein Freund)"ruhig von seinem Platz auf,
stellte sich vor Fräulein Basler hin und bat: — „Wollen
Sie mich ein wenig ansehen, Fräulein?" — Sie leistete Folge;
er fixirte sie einige Secunden, dann ein leichter Strich über
ihre Stirne, und Fräulein Basler sank mit geschlossenen
Augen und blassem Gesichte auf die Rücklehne des Stuhles
zurück, während der Bleistift, den sie bisher noch gehalten
hatte, ihrer Hand entfiel. Wir waren über diese improvisirte,
mit so unheimlicher Raschheit erfolgte Hypnotisirung sehr
frappirt, (speciell mir war die Sache aus mehrfachen
Gründen nicht angenehm,) — gleichwohl verhielten wir uns
absolut stille, bis Dr. T. durch ein kräftig gesprochenes —
„Werden Sie wach!" — Fräulein Basler wieder erweckte,
die sich daraufhin, wie aus tiefem Schlafe erwachend, rasch
emporrichtete und mit grossen Augen verwundert um sich
sah, nicht wissend, was mit ihr bis jetzt vorgegangen war.
— Wie mir Dr. T. später mittheilte, hatte er bei Beobachtung
des Fräulein Basler den Eindruck bekommen, dass dieselbe
für eine Hypnotisirung ausserordentlich empfänglich sein
müsse und deshalb auch den Versuch gemacht, — Wir
Hessen es damit für heute genug sein und hoben die Sitzung
auf. In der darauf sich entwickelnden Debatte wusste
Dr. T. meine Bedenken sowohl bezüglich der Gefährlichkeit
hypnotischer Experimente, in welcher er schon eine gute
Praxis besass, sowie auch gegen die Unerspriesslichkeit einer
Verquickung mediumistischer und hypnotischer Vorgänge
so weit zu zerstreuen, dass wir schliesslich Fräulein Basler


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