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Dankmar: Präliminarien zu ein&r Theorie der Spukerscheinungen. 419
um eine Fortsetzung der Experimente am folgenden Abend
baten, was sie uns auch in gewohnter Liebenswürdigkeit
Bofort zusagte, indem sie bemerkte, dass sie ja selbst an
der Sache grosses Interesse nehme,
(Fortsetzung folgt.)
Praeliminarien
zu einer Theorie der Spukerseheinungen.
Von G}. Ii. Dankmar.
III.
(Fortsetzung von Seite 357.)
Ein bekanntes spukartiges Bewegungsphänomen ist auch
fortwährendes Glockenschellen, ohne eine bewegende
Ursache entdecken zu können. Dieses Schellen setzt sich
oft tage-, wochen- und monatelang fort und lässt sich nicht
verhindern, trotz aller Gregenmaassregeln. So z. B. berichtet
Major Edward Moor, dass in einem Falle die Glocken und
deren Klöpfel mit Tüchern umwickelt und fest gebunden
wurden; aber die Umhüllungen wurden abgerissen, schliesslich
rissen sich die Glocken von den Mauern los und schellten
am Fussboden weiter.1)
Zum Schluss ist noch das spukhafte Werfen anzuführen
, d. i. ein Sichfortbewegen von Gegenständen, deren
bewegende Ursache nicht erkennbar ist, und deren Flugbahn
nicht die ballistische Kurve ist. Bei allen derartigen Steinbombardements
hat man sich stets die grösste Mühe gegeben,
das werfende Etwas zu entdecken. Man sehe z. B., was bei
Wallaee*) über das Steinwerfen in der Rue de Grös steht,
wo Nächte hindurch auf ein freistehendes Haus ein Hagel
von Wurfgeschossen hernieder prasselt, die alle mit mathematischer
Sicherheit treffen. Hier ebensowenig, wie bei dem
Werfen in der Elsasserstrasse 67 in Berlin vom December
1889 bis Januar 1890, wo mit Kartoffeln, Steinkohlen, Holz
und Steinen bombardirt wird, können die sorgfältigsten
polizeilichen Recherchen Etwas vom nWerfer" ermitteln.
Das ist oft um so weniger möglich, da nur ein Bruch-
theil der Flugbahn überhaupt überblickt werden
kann, denn die Wurfgeschosse werden überhaupt erst kurz vor
ihrem Einschlag sichtbar. Hierher gehört, was Professor
*) ß. D. Owen: — „Das streitige Land." I, 50 ff.
*) A. JL Wallacei ~ „Eine Verteidigung des modernen
Spiritualismus." 115 ff.
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