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Dankmar: Präliminarien zu einer Theorie der Spukerscheinungen. 423
Kopfes.1) Bei Baron Heilenbach^ Experimenten mit Eglinton*)
erscheinen Lichtfunken, ferner ein blaues Kreuz, das zwar
leuchtet, aber nichts erleuchtet. Endlich aus neuester Zeit
berichtet Herr L. von Schwerin3) von leuchtenden phosphorartigen
Kugeln, die in Gegenwart des Mediums Frau Demmler
entstehen. Ausserdem verweise ich auf meine eigenen Erlebnisse
, wobei bläulich-weisses Licht das Zimmer
tageshell erleuchtet und photographirt wird.4) — Oft leuchtet
das Licht nicht nur, sondern zündet auch. Schon bei der
Esslinger erwähnten wir das Einbrennen in das Taschentuch;
dasselbe berichtet Jung-Stilling von einer Erscheinung, die
in eine Bibel und in ein Taschentuch ihre Pingermale einbrennt
.6) — Lord Tyrone\ Phantom brennt die Marken
seiner Finger in Lady Beresford's Handgelenk ein, so dass
sie später stets ein schwarzes Band darüber trug. Bei der
schon erwähnten Magdalene Grombach, genannt „Das Mädchen
von Orlach", werden auch in ein Tuch sechs Löcher gebrannt
; ausserdem wird wiederholt Feuer gelegt, trotz aller
Wachen.6) — Endlich erzählt Sanitätsrath Schindler von
dem schon zwei Mal erwähnten „Spuk zu Stöckigt", den er
selbst beobachtete, dass es wiederholt brennt: im Stalle, in
einem verschlossenen Schranke, auf einzelnen Treppenstufen,
was alles stets sogleich gelöscht wird; endlich brennt am
7. August das ganze Haus nieder. — „Ich brauche nicht
hinzuzufügen", — sagt Schindler,17) — „dass alle erdenklichen
Mittel versucht wurden, einen physikalischen Zusammenhang
nachzuweisen, wiewohl vergeblich." —
Schon beim „Spuk zu Bristol" sieht die sensitive Magd
nicht nur Licht, sondern auch eine Gestalt, — und so sehen
wir oft, dass diese leuchtenden Dunstmassen das Bestreben
haben, Gestalten aus sich zu formiren, weshalb man sie
auch Materialisationsnebel nennt. Von der Beschwörung
Fansf8 an, wo eine „feuerige Kugel"*) sich „endert
*) Zöllner: — „Wissenschaftliche Abhandlungen." III, 157 u. 275.
*) Z. B. Heilenbach: — „Die Vorurtheile der Menschheit." IX, 2,234.
s) L. von Schwerin: — „Christenthum und Spiritismus." S. 61 ff.
4) Siehe die unter meiner Namenschiffre G. L. D. im Dezember-
Heft der „Psych. Stud." 1894 veröffentlichten: „Spiritistischen Erlebnisse
aus Uoblenz" S. 579 ff.
*) Jung-Stilling: — „Theorie der Geisterkunde." § 182, S. 244 u. 251.
6) In Prof. Baumera — „Da» Geisterreich u. s. f." — findet man
eine Zeichnung der in das Tuch eingebrannten Hand des Phantoms
und zwar II. Bd. bei S. 314. Andere Fälle von spukartig-zerstörenden
Lichterscheinungen brachte ich im Aug.-Hefit der „Psych. Stud." S. 374 ff.
*) Schindler: — „Das magische Geistesleben.^ S. 314.
*) Vergl. „Psych. Studien" August-Heft 1894 S. 411 „über die
Erscheinung kugelförmiger Spukgestalten" von Fritz Besor. —
Der Sekr. d. Bed.
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