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426 Psychische Studien, XXIV. Jahrg. 8. Heft. (August 1897.)
transscendentales Subject magisch erregt worden ist und er
für Minuten so sensitiv wurde, dass er odisches Lieht als
warnenden „nächtlichen Leuchteru zu sehen vermochte. In
Payntfs „Illustrirtem Familienjournal", ßd. III, S. 218—220
liest man Folgendes: — Ein Fussgänger bei Pardubitz
(Böhmen) sieht in einer sternenhellen Nacht plötzlich eine
lichthelle, durchscheinende, elliptische Gc&talt von beinahe
gleicher Höhe wie sein Körper. Er blieb stehen, die Gestalt
auch; geht er, geht sie mit ihm und hält gleiches Tempo.
„Alle jenseits dieser Gestalt liegenden Gegenstände konnte
ich durch dieselbe, wie durch einen Nebel erkennen." (Man
vergleiche dazu unseres Herrn Redactionssekretärs selbsteigenes
Erlebniss „Psych. Stud." Mai-Heft 1892 S. 201 ff.)
(Fortsetzung folgt.)
IL AbtheUung*
Theoretisches und Kritisches.
Für die Unsterblichkeit!
(Pro immortalitate.)
Meine Erwiderung an Herrn Dr. Richard Wedel.
Von Oskar Unliniiert in Altenburg.
„ Das Ueberhandnehmen des Animismus in der neueren
occultistischen Forschung" — überschrieb ich meine kleine
Arbeit im Mai-Heft er. der „Psych. Stud." Wenn Jemand
es hätte unternehmen wollen, die Berechtigung zu diesem
Titel nachzuweisen und das Zeitgemässe meiner Mahnung
zu zeigen, er hätte es nicht anders anfangen können, als
Herr Dr. Wedel es gethan hat in seiner Kritik meiner Betrachtung
im Juli-Hefte „In Sachen des Animismus1.
Wenn es wirklich der Glaubensgrundsatz des gesammten
neueren Occultismus ist, „dass im Mediumismus sich Alles
mit etwas gutem Willen einheitlich aus der Seele der
Lebenden erklären lässt", dann wäre ihm kurzer Hand jede
Berechtigung abzusprechen, eine Zusammenfassung aller
Zweige des Geheimwissens zu bilden, und er handelte
konsequenter, sich als eine Sonderwissenschaft unter dem
Gattungsnamen „Reformirte Psychologie" zu etabliren.
Doch vor allem einige persönliche Bemerkungen.
Den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit, den Herr
Dr. Wedel gegen mich erhebt, trage ich gern mit allen
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