Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 427
(PDF, 203 MB)
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Muuimert: Für die Unsterblichkeit!

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Denen, die eine unpopuläre Wahrheit vertreten. Und die
spiritistische Hypothese ist unpopulär bei unseren oceul-
tistischen Forschern, dafür ist die Arbeit des Herrn Dr. W.
ein Beleg. Aber ich weiss mich in dieser Beziehung ja in
der Gesellschaft des Occultismus selbst, denn die Un-
popularität ist ja das Kainszeichen, das auch der Occultismus
noch in den Augen der exacten Naturwissenschaft trägt.

Dabei scheint mich Herr Dr. W. für einen Spiritisten
im populären Sinne zu halten. Dem ist aber nicht so!
Partei bedeutet schon nach seiner etymologischen Herkunft
eine Einseitigkeit. Ich aber bin ein Anhänger einer einheitlichen
Zusammenfassung aller Wissenschaften. Ich nehme
das Gute aller Parteien und verwerfe das Falsche von jeder.

Den Verdacht, als könne ich — bewusst oder unbewusst
— das Hochhalten der wissenschaftlichen Ehrlichkeit verleugnen
wollen, weise ich mit Nachdruck zurück. Wissenschaftlich
unehrlich aber würde es sein, eine ganze Gruppe
von Thatsachen, wie hier die spiritistischen, nicht in den
Bereich der Forschung ziehen zu wollen und doch ein
abschliessendes Urtheil über dieselben zu fällen.

Herr Dr. Wedel hat Unrecht, wenn er meint, dass ich
vom Animismus an sich „nichts wissen wolle." Im Gegen-
theil, so weit seine Forschungen angethan sind, das
Eigenthum unserer Seele zu vermehren und höher zu
werthen, begrüsse ich die Resultate seiner Arbeiten mit
Jubel. Herr Dr. W. hat hier nicht ganz richtig accentuirt
gelesen. Vor dem Ueberhandnehmen des Animismus nur
wollte ich bescheiden warnen; weil solche unberechtigte
Alleinherrschaft uns schliesslich wieder auf einen Irrweg
führen müsste; auf die Sandebene nämlich, auf der auch
die Wirthschaft des Materialismus zu Grunde gegangen ist,
auf die Sandebene des Apriorismus.

Nicht einen „falschen Weg" wollte ich „absichtlich
einschlagen", sondern warten, dass man den rechten Weg
absichtlich verfehle. Herr Dr. W. aber schlägt „einen
falschen Weg" ein, wenn er „absichtlich" eine doch noch
unerledigte Hypothese, wie die spiritistische, „links liegen
lässttt, — „aus Furcht", — „eine bittere Enttäuschung zu
erleben für alle diejenigen, welche Botschaften von ihren
verstorbenen Angehörigen glaubten erhalten zu haben."

Verblüfft habe ich mich beim Studium der Dr. JfVschen
Arbeit gefragt: — Ja, existirt denn die ganze spiritistische
Literatur nicht mehr, dass nur die Spukhäuser noch für
die einzigen Schlupfwinkel der spiritistischen Hypothese
gelten können? Hat selbst unser Aksakotv seine Phänomenologie
des Spiritismus umsonst geschrieben? Derselbe


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