Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 439
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Die Nativität oder das Horoskop.

439

„Unter den vornehmsten Anführern der kaiserlichen Armee,
welche Herzog Waldstein oder Wallenstein zum 11. Januar
1634 nach Pilsen in Böhmen beschieden hatte, war auch
General von Schaffgotsch. "Was bei dieser Zusammenkunft
eigentlich verabredet worden, ist bis heut noch nicht mit
historischer Gewissheit bekannt geworden. Waldstein, mit
der Behandlung, die ihm und seinen Truppen längere Zeit
von Seiten des kaiserliches Hofes zu Theil wurde, im höchsten
Grade unzufrieden, kam nun sogleich bei Kaiser Ferdinand IL
in Verdacht, gegen denselben mit den übrigen Heerführern
sträfliche Unterhandlungen gepflogen zu haben. Das Oberkommando
der Armee wurde ihm sofort genommen und er
zugleich für vogelfrei erklärt. Waldstein wurde bekanntlich
bald darauf, den 25* Februar 1634, nebst seinen vornehmsten
Anhängern, den Generalen Kinsky, Terczka, lllow u. s. w.,
in der Nacht von dem kaiserlichen Hauptmann Deveroux,
einem geborenen Irländer, unter Autorisation der Obristen
Buttler und Gordon — wahrscheinlich auf Befehl des Kaisers
— ermordet. Die Letzteren wurden hierauf vom Kaiser mit
Gütern und Gelde reichlich beschenkt, und zur vermeintlichen
Tilgung dieser Blutschuld Hess Kaiser Ferdinand IL
3000 Seelenmessen lesen." [Ich schalte hier ein, dass denkwürdiger
Weise fast alle persönlich und unmittelbar mit
dem Morde Wallenstein's verknüpft gewesenen Hauptpersonen
binnen Jahr und Tag gestorben sind, so dass sie die Früchte
dieser Schenkungen nicht haben geniessen können. Man
möchte hierbei fast an die früheren Ladungen vor den
Richterstuhl Gottes denken (vergl. ,.Psyeh. Stud." Juli-Heft
1879 S. 326, sowie an den Novbr.-Heft 1893 S. 557 ff. verzeichneten
Fall). Kaiser Ferdinand IL starb drei Jahre später
am 16. Februar 1637 zu Wien, ohne dass er den Frieden
in dieser, noch jener Welt erlebte. Zwar Piccolomini (aus
dem Geschlechte des hochberühmten Schriftstellers Aeneas
Sylvins Bartholomaeus Piccolomini, späteren Papstes Pius9 IL
1405—1464), 1599 geboren, der viel zum Sturze Wh beigetragen
hat, starb erst am 10. August 1656, also 22 Jahre
später, aber kinderlos, so dass ein grosser Theil von
Wallenstein's Gütern, die ihm vom Kaiser geschenkt worden
waren, an die österreichische Krone zurückfielen. Das eklatanteste
Beispiel einer Ladung vor Gottes Eichterstuhi
bleibt das des ältesten Grossmeisters der Templer am Brandpfahle
einer Seine-Insel am 11. März 1314, welcher den ihn
langsam verbrennen lassenden König Philipp IV., den Schönen,
binnen Jahr und Tag zur ewigen Rechenschaft über sein
grausames und habsüchtiges Verfahren gegen seinen Orden
vor seinen mitduldenden Eittern und allem Volke heraus-


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