Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 441
(PDF, 203 MB)
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Wittig: Die Nativität oder das Horoskop.

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Die Akten über Wallenstein waren aber damals und
sind wohl bis heute noch nicht ganz geschlossen, da in der
gesammelten Correspondenz WallensieiriB noch grosse Lücken
vorhanden sind. Aber so viel steht nunmehr fest, dass er
in seine verzwickte Lage, die ihn selbst Schiller als Hochverräther
erscheinen Hess, durch die Verhältnisse und das
Verhalten seiner Gegner und des Kaisers geradezu gedrängt
war, und dass er, zuerst mit Genehmigung des Kaisers,
Schritte bei den Schweden und dem Kurfürsten von Brandenburg
zur Beilegung des unglückseligen Krieges that, der
noch 14 Jahre nach seinem gewaltsamen Tode fortwüthen
und Deutschland an den Rand des Verderbens bringen
sollte. Sonach liegt mindestens eine Schuld nicht auf ihm
allein! Dr. C. Grünhagen stellt ihm freilich in seiner
„Geschichte Schlesiens" (Gotha, Perthes, 1886) II. Band
S. 244 ff. Pläne unter, „welche auf eine allgemeine, eventuell
dem Kaiser über den Kopf zu nehmende Pacifieation
hinausliefen«, und dass er sogar „daran dachte, sich zum
Könige von Böhmen zu machen [wie auch Schiller
glaubt] . . . Der Plan ward zunächst [mit einigen ihm eng
vertrauten sehJesischen und böhmischen Edelleuten] in tiefem
Geheimnisse verfolgt, namentlich von dem Grafen Thum,
dem alten Verschwörer von 1618, und dessen Freund, dem
Herrn von Bubna; keine Spur ist vorhanden, dass die
schlesischen Fürsten irgend eine Kenntniss davon hatten,
dagegen stimmte der schwedische Kanzler demselben unumwunden
zu. Anders stand es mit dem sächsischen
Kurfürsten, der . . . in seiner schwachmütigen und
unentschiedenen Weise ja überhaupt schwer zu energischen
Entschlüssen zu bringen war. Sein Feldherr Arnim in
Schlesien war . . . keineswegs [trotz aller Verhandlungen
mit ihm] in die letzten Ziele der böhmischen Exulanten
eingeweiht. Im Ganzen wurden ja die Unterhandlungen
nicht eben geheim geführt; bei den Besprechungen mit
Arnim erschien in Heidersdorf am 6. Juni 1633 neben
Wallenstein z. B. auch General Gallas, welcher sonst nicht
zu den eigentlichen Anhängern Wallensteiris zählt, und der
letztere berichtet sogar ganz officiell über die Unterhandlungen
an den Kaiser. Es ging das um so leichter an,
weil eben damals, wie bereits erwähnt, unter dänischer
VermitteluLg zu Breslau Friedensverhandlungen zwischen
den kriegführenden Parteien in Aussicht genommen waren,
auf deren Rechnung dann auch jene Besprechungen mit
Arnim sich setzen Hessen. Die geheimen Abmachungen waren
hier allein dem Grafen Trczka anvertraut. ... Am 6. Juni
1633 ward in einer Zusammenkunft zu Heidersdorf bei


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