Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 444
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0452
444 Psychische Studien, XXIV. Jahrg. 8. Heft. (August 1897.)

und allein der Wirkung der Suggestion zuzuschreiben, für v
den Fall, dass die jedem Menschen, jedem Lebewesen
innewohnende Naturheilkraft das erkrankte Organ nicht
ganz von selbst regenerirt hat. Wenn schon eine Kraft, die
wir mit Hilfe unserer Willensconcentration auf andere
Personen zu übertragen vermögen, unser gesammtes Nervensystem
durchströmt, so kann sie nur identisch sein mit
der allbekannten Electricität, die wir zu therapeuthischen
Zwecken besser und stärker auf chemischem Wege in einer
electrischen Batterie, oder, durch Reibung, mit einer
Electrisirmaschine, erzeugen. Aber nur ein ganz bestimmter
Theil von Krankheiten, leichtere Nervenleiden, Lähmungen,
rheumatische Schmerzen, finden ihr Heilmittel in der
Electricität. Man gehe, wenn man mit solchen behaftet ist,
zu einem Electrotherapeuten und nicht zu einem Heil-
magnetiseur, der durch seine Nervenemanationen auch die
hartnackigsten Leiden, die für die electrische Behandlung
gänzlich unzugänglich sind, heilen zu können, vorgiebt." —

Diese Ansicht vertrat ich noch vor einigen Jahren.
Von der Ueberzeugung der Wahrheit des Obigen durchdrungen
, versäumte ich nicht, gelegentlich in Zeitungsartikeln
, Aufsätzen über Hypnotismus und Suggestion, eine
Lanze gegen den Heilmagnetismus zu brechen. Wenn
man sich, wie ich, ununterbrochen vier Jahre lang
theoretisch und praktisch mit der Anwendung der hypnotische
ti Suggestion zu Heilzwecken beschäftigt und nicht
nur subjective Besserungen, sondern oft geradezu verblüffende
Heilungen erzielt hat (den ersten praktischen
Unterricht im Hypnotisiren ertheilte mir der jüngst verschiedene
Prof. Carl Hansen), so ist man nur zu sehr
geneigt, sich über den Heilmagnetismus erhaben zu dünken
und ihn als ein Zerrbild der Suggestionstherapie zu betrachten
. Vor einem Jahre wurde ich durch folgenden
Umstand eines Besseren belehrt. Eine Frau H. in
0. litt seit zwanzig Wochen an unerträglichen Kopfschmerzen
, welche sie ständig an's Bett fesselten und ihr
Nachts den Schlaf raubten. — „Ich werde aus Ihren
Leiden nicht klug, — Nichts schlägt an, — meine Kunst
ist zu Ende!" — hatte der behandelnde allopathische Arzt
nach einiger Zeit nutzlosen Mühens zu ihr gesagt.

Schliesslich wurde zur Methode Bahnemann's Zuflucht
genommen und mir die Behandlung der Patientin anvertraut.
Ein organisches Rückenmarksleiden vermochte ich zunächst
nicht zu eruiren. Ich stellte die Diagnose auf chronischen
Rückenmuskelrheumatismus (Hexenschuss). Rhus toxico-
dendron, Nux vomica, Tart. stibiai, Arnica thaten nichts.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0452